Aktion
Sechstklässler pflanzen 100 Bäume des Jahres
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Die Klasse 6b der Friedrich-Albert-Lange-Schule leistete aus eigenem Antrieb heraus einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Von Andreas Römer
Solingen. Wenn aus der Theorie im Unterricht etwas Praktisches erwächst, ist das meistens eine gute Sache: Schüler der 6b der Friedrich-Albert-Lange-Schule (Fals) haben jetzt im Wald an der Oberen Holzstraße gemeinsam mit Revierförster Benjamin Klask 100 Bäume gepflanzt. Jonas Sansone hatte das Solinger Tageblatt eingeladen, über die Nachhaltigkeitsaktion seiner Klasse zu berichten. Der Zwölfjährige geht in die 6b der Fals, interessiert sich für Naturwissenschaften und ist bereits eifriger Leser des Tageblatts.
Organisiert hatten die ganze Sache die Schüler weitestgehend selbst, wie Klassenlehrerin Rabea Fischer berichtete. Neben Jonas waren noch Louis Höfflin, Fiete Westmeier, Lennard Wolf und Niko Oikonomopoulos im Orga-Team. Sie nahmen selbst den Kontakt zum Förster auf und organisierten auch eine Spende eines Baumarktes. Alle Schüler durften sich über Arbeitshandschuhe freuen.
Ihren Ursprung hatte die ganze Aktion genommen, als die Klasse im Unterricht die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen durchnahm. Da wollten die Kinder selbst auch aktiv werden und suchten nach praktischen Möglichkeiten, einen Beitrag zu leisten. Erst sollte es nur ein Baum auf dem Schulhof werden, doch dann kam die Idee, dem Wald etwas Gutes zu tun. „Wenn das dann in der Zeitung steht, werden die Menschen aufmerksam“, ist Jonas überzeugt und schiebt nach: „Das ist in jedem Fall eine bessere Aktion, als sich irgendwo festzukleben.“
Trotz Schneefalls waren die Kinder am Montag alle motiviert – und das gefiel auch Förster Klask. Er freuet sich über die Aktion und hatte die Setzlinge besorgt, die unter seiner Anleitung von den Kindern mit nagelneuen Spaten in Kindergröße eingepflanzt wurden. Eichen und Rotbuchen hatte er ausgesucht. Die Rotbuche ist der Baum des Jahres 2022 und damit der bislang einzige Baum, der das bereits zum zweiten Mal ist. Schon 1990 wurde die Rotbuche zum Baum des Jahres gewählt.
Zwei bis drei Jahre alt und bis zu einem Meter hoch sind die kleinen Bäumchen, die im Burgholz Lücken schließen sollen. Hier standen bis vor einem Jahr noch Fichten, die aber gefällt werden mussten. „Die neuen Bäume sollten mit dem Klimawandel ganz gut zurechtkommen“, sagte der Experte.
Da der Boden noch längst nicht gefroren ist, sei auch das Anpflanzen Anfang Dezember kein Problem, versicherte Benjamin Klask. Er freute sich sehr über den Eifer der Schülerinnen und Schüler und erklärte, wie lange es noch dauern wird, bis aus den Setzlingen mächtige Bäume werden. Sein Wunsch wäre es, in 100 Jahren mit dem Hubschrauber einmal über dieses Waldstück zu fliegen und die Veränderungen anzusehen.
Die Kinder werden sicher hin und wieder einmal nachgucken gehen, wie es „ihren“ Bäumen geht. Nass, aber zufrieden machten sich die Kinder nach getaner Arbeit wieder auf den Heimweg.