Auf Abstand bleiben
Schulen rüsten sich für den Unterrichtsbeginn
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Zehntklässler und Abiturienten starten am Donnerstag. Einbahnstraßen und Kleingruppen sollen das Risiko minimieren.
Von Anja Kriskofski und Simone Theyßen-Speich
Solingen. An den weiterführenden Schulen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Am Donnerstag sollen die Zehntklässler, die vor dem Mittleren Schulabschluss stehen, sowie Abiturienten zurückkehren. In kleinen Gruppen werden sie auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet. „Die strengen, notwendigen Hygienevorschriften umzusetzen, ist schon eine Aufgabe“, sagt Alexander Lübeck, Direktor des Humboldtgymnasiums.
An vielen Schulen trafen sich die Leitungsteams bereits in der vergangenen Woche. An der Theodor-Heuss-Schule gehe es um 116 Schüler, bei denen die Abschlussprüfung anstehen, schildert Leiter Joachim Blümer. Sie werden ab Donnerstag in Gruppen von maximal 15 Jugendlichen unterrichtet. „Sie beginnen im halbstündigen Abstand, damit nicht alle gleichzeitig ankommen.“ Es gebe getrennte Ein- und Ausgänge, jeder Schüler sitze die ganze Zeit über an einem Tisch. Unterricht gibt es nur in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch. „Ich denke, das kriegen wir alles ganz gut hin.“
Dennoch gebe es noch offene Fragen, sagt Blümer. So wollten die Schulleiter von der Stadtverwaltung wissen, ob die Reinigungskräfte für die strengeren Hygienevorgaben geschult worden seien. Zudem hätten die Schulen zwar Seife und Papierhandtücher. „Aber Desinfektionsmittel fehlen.“
Von Schulleitern kommt auch Kritik am frühen Start
Das Kollegium der Geschwister-Scholl-Schule ist deshalb selbst tätig geworden. Die Chemielehrer hätten Desinfektionsmittel hergestellt, erzählt Leiterin Elke Mosebach-Garbade. Am Schuleingang sollen sich die Schüler damit die Hände desinfizieren.
Am Humboldtgymnasium könnten die Abiturienten ihre Hände an den Waschbecken in den Klassenräumen waschen, erklärt Schulleiter Lübeck. „Seifenspender sind dafür angekündigt, aber wir haben vorsorglich selbst welche gekauft.“ Die Schüler würden auch hier in Gruppen von maximal 15 auf die Prüfung vorbereitet.
Auch im Schulzentrum Vogelsang ist alles für die langsame Wiederaufnahme vorbereitet. „Die Schulstraße ist als Einbahnstraßen-Regelung räumlich getrennt für die Realschule und das Gymnasium“, erklärt Birgit Schoel, Leiterin der Realschule Vogelsang. Die Schule hat eine Powerpoint-Präsentation erarbeitet, mit Handlungsanweisungen zum Betreten des Gebäudes, zur Nutzung der Toiletten und zum Unterrichtsablauf. Die Alexander-Coppel-Schule setzt ebenfalls auf eine Einbahnstraßen-Regelung, damit Schüler sich weniger begegnen. Unterrichtet werde in Schichten, sagt Leiter Andreas Tempel.
Doch von Seiten der Schulen kommt auch Kritik: „Ich halte von diesem verfrühten Einstieg nichts“, sagt Andreas Tempel. Und „Scholle“-Leiterin Elke Mosebach-Garbade erklärt: „Die Zeit für die Umsetzung ist knapp.“
Auch in den Solinger Zentren ist wieder etwas mehr los: Die Kunden sind dankbar für offene Läden - doch den ganz großen Ansturm erlebten sie am Montagmittag noch nicht. Die Hygieneregeln müssen sich noch einspielen.
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