Comedy
Solche Direktheit gibt es im Fernsehen nicht
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Ruff Comedy Jam zog Gäste aus ganz Nordrhein-Westfalen nach Solingen. Auf der Bühne: Abed Comedy, Negah Amiri, Faiz Mangat und Salim Samatou.
Von Karl-Rainer Broch
Solingen. Das Gastspiel vom Ruff Comedy Jm am Freitagabend im Lumen-Filmtheater Solingen fand rund 220 Interessenten, die sich von den vier auftretenden Comedians Sprüche unter der Gürtellinie anhören wollten, die man mit ihrer Direktheit nicht im Fernsehen erleben kann. Die meisten Besucherinnen und Besucher kamen nicht aus Solingen, sondern waren aus ganz Nordrhein-Westfalen angereist.
Außerdem hatte Veranstalter JBM Entertainment eine umfangreiche Gästeliste zusammengestellt, auf der zahlreiche Prominente mit beachtlichen Klickzahlen in den sozialen Medien auftauchten.
Gleich der erste Comedian Abed Comedy, mit 1,2 Millionen Followern bei TikTok angekündigt, erfüllte die Erwartungen, indem er schlüpfrige Geschichten aus der Corona-Zeit erzählte: „Frauen stehen nicht auf brave Männer.“ Er wunderte sich zudem darüber, dass er fürs Schulschwänzen mit Schulausschluss bestraft wurde.
Da alle vier Comedy-Akteure ausländische Wurzeln hatten, brauchten sie sich nicht um die Bewertung von rassistischen Sprüchen zu kümmern, sondern machten sie einfach, so auch der aus Kenia stammende Faiz Mangat, der deutsche Familien charakterisierte: „Die Frauen sehen alle gleich aus, nämlich wie sie sind, wie sie waren und wie sie aussehen werden.“ Junge Leute mit Migrationshintergrund nannte er „junge Kanakinnen und Kanaken“.
Salim Samatou lässt sich über Solingen Hauptbahnhof aus
Negah Amiri, einzige Frau auf der Bühne, suchte das Gespräch mit Leuten aus dem Publikum, verkündete, dass sie Männer mit Wohnungen liebe und berichtete von ihren Hauptschulerlebnissen. Da verstand sie kein Wort und wurde wegen ihres Vornamens Negah ausgelacht.
Salim Samatou, Sieger beim RTL Comedy Grand Prix 2016, zog über Solingen her, kritisierte vor allem den Zustand des Hauptbahnhofs in Ohligs. Dann ließ er sich über die russische Sprache aus: „Russische Frauennamen enden immer mit dem Buchstaben a“, war seine Erfahrung. Die Wahrnehmung von Leuten mit Migrationshintergrund in Deutschland beschäftigte ihn ebenfalls: „Egal, aus welchem Land die Ausländer herkommen, für die Deutschen sind alles nur Türken.“