Streik im Öffentlichen Personennahverkehr

Warnstreik behindert Schüler- und Berufsverkehr

Am Busdepot an der Weidenstraße wird gestreikt.
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Am Busdepot an der Weidenstraße wird gestreikt.

Wegen des Streiks im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) blieben die Linienbusse der Stadtwerke im Depot. Auch am Freitag soll weiter gestreikt werden.

Von Simone Theyssen-Speich und Manuel Böhnke

Solingen. Normalerweise herrscht hier im morgendlichen Schüler- und Berufsverkehr Hochbetrieb. Am Donnerstag war die Haltestelle Graf-Wilhelm-Platz um 7 Uhr nahezu verwaist. Die für Donnerstag und Freitag angekündigten Warnstreiks im Nahverkehr haben in Solingen am ersten Tag volle Wirkung entfaltet – die Busse der Stadtwerke blieben allesamt im Depot.

Am Betriebshof an der Weidenstraße sammelten sich die Streikenden in der Nacht zu Donnerstag ab 3.30 Uhr. Am Arbeitskampf beteiligten sich nicht nur Mitglieder der Gewerkschaft Verdi, die zum Streik aufgerufen hatte – ausgesperrte Kollegen der Nahverkehrsgewerkschaft schlossen sich der Aktion an.

„Wir sind sehr zufrieden. Die Beschäftigten sind unserem Aufruf gefolgt. Das zeigt, dass sie sauer über das Angebot der Arbeitgeberseite sind“, betonte Verdi-Gewerkschaftssekretär Volker Wenner. Die Arbeitnehmervertretung fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro. Die erste Verhandlungsrunde endete erfolglos, die zweite ist für den 22. und 23. Februar angesetzt.

Keine Busse, dafür umso mehr Elterntaxis gab es am Donnerstagmorgen vor den Solinger Schulen. Yvonne Ebeling aus Gräfrath hatte neben Sohn und Tochter auch noch ein Nachbarskind mitgenommen und mit dem Auto zur Friedrich-Albert-Lange-Schule nach Wald gefahren. „Ich konnte mir das heute Morgen beruflich einteilen“, erklärte die Mutter. Andere Schüler hatten sich zu Fuß auf den Weg gemacht. „Wir waren gut 30 Minuten unterwegs“, erzählten Sofia (13) und Gianmarco (14), die vom Vogelsang aus gelaufen waren. „Sonst nehmen wir morgens die Buslinie 693.“

Nächste Woche sind weitere Streiks geplant

Auch auf dem Walder Marktplatz waren am Donnerstag noch mehr Eltern als sonst, die ihre Kinder brachten. „Ich bin selbstständig, da konnte ich es mir einteilen, meinen Sohn heute Morgen zu fahren“, erzählte Norbert Kreuzer aus Ohligs. Am Mittag übernehme seine Frau das Abholen.

In anderen Stadtteilen gab es vor den Schulen ebenfalls teilweise nur Stop-and-go-Verkehr. Am Frankfurter Damm stauten sich die Autos vor der Einfahrt zum Schulzentrum Vogelsang. Auch auf der Schützenstraße, wo Eltern beispielsweise Richtung August-Dicke-Schule, Theodor-Heuss-Schule und Gymnasium Schwertstraße unterwegs waren, ging es nur im Schritttempo. Die meisten Schulleitungen hatten die Eltern vorab über den Busstreik informiert. An der Fals hatte Schulleiter Dr. Olaf Noll etwa per Mail die Eltern darum gebeten, sich frühzeitig zu organisieren.

Der heutige Streiktag wird wohl nicht der letzte der laufenden Tarifrunde sein. „Wir werden weiter Druck machen“, kündigt Volker Wenner mit Blick auf die zweiten Verhandlungen am 22. und 23. Februar an. Er geht davon aus, dass in der kommenden Woche die Solinger Stadtwerke sowie die Stadtverwaltung bestreikt werden. Der Termin stehe noch nicht fest. Kommt es auch im Verkehrsbetrieb erneut zu Einschränkungen? „In der nächste Woche nicht. Darüber hinaus können wir nichts versprechen“, sagt Wenner.

+++ 8.40 Uhr +++ Vor den Schulen stauen sich die Elterntaxis

Keine Busse, dafür aber um so mehr Eltern-Taxis gab es am Morgen vor den Solinger Schulen. Yvonne Ebeling aus Gräfrath hatte neben Sohn und Tochter auch noch ein Nachbarskind mitgenommen und mit dem Auto zur Friedrich-Albert-Lange-Schule nach Wald gefahren. „Ich konnte mir das heute Morgen beruflich einteilen“, so die Mutter am Morgen vor der FALS. Andere Schüler hatten sich zu Fuß auf den Weg gemacht. „Wir waren gut 30 Minuten unterwegs“, erzählten Sofia (13) und Gianmarco (14), die vom Vogelsang aus gelaufen waren. „Sonst nehmen wir morgens die Buslinie 693.“

Auch auf dem Walder Marktplatz waren am Morgen noch mehr Eltern als sonst unterwegs, die ihre Kinder brachten. „Ich bin selbstständig, da konnte ich es mir einteilen, meinen Sohn heute Morgen zu fahren“, erzählt Norbert Kreuzer aus Ohligs. Am Mittag würde seine Frau dann das Abholen übernehmen.

Auch in den anderen Stadtteilen gab es vor den Schulen am Morgen teilweise nur Stop-and-Go im Verkehr. Am Frankfurter Damm stauten sich die Autos vor der Einfahrt zum Schulzentrum Vogelsang. Auch auf der Schützenstraße, wo Eltern beispielsweise Richtung August-Dicke-Schule, Theodor-Heuss-Schule oder Gymnasium Schwertstraße unterwegs waren, ging es nur im Schritttempo.

Die meisten Schulleitungen hatten die Eltern vorab über den Busstreik informiert. An der FALS hatte Schulleiter Dr. Olaf Noll beispielsweise per Mail die Eltern darum gebeten, sich frühzeitig zu organisieren.

Am Busdepot an der Weidenstraße wird gestreikt.

+++ 9. Februar, 7.10 Uhr +++ Am Busbahnhof Weidenstraße wird gestreikt

Die Schranke ist zu, kein Bus fährt raus. Schon in den frühen Morgenstunden stehen die Mitglieder von Verdi am Busdepot in der Weidenstraße und streiken. Die Mitglieder der Gewerkschaft VAH VG stehen solidarisch dabei. cb

Streik am Donnerstag und Freitag: Busse fahren nicht

Kein Bus steht am Donnerstagmorgen am Graf-Wilhelm-Platz.

Von Andreas Tews

Solingen. Es werden aber dennoch einige Busse in Solingen unterwegs sein, denn bei anderen Betreibern sollen einzelne Linien trotzdem aufrecht erhalten werden, oder man rechnet damit, nicht bestreikt zu werden.

Hintergrund: Im Tarifstreit im ÖPNV geht es zwischen der Arbeitgeberseite und der Gewerkschaft Verdi in erster Linie um Lohnerhöhungen. Die Gewerkschaft fordert vor dem Hintergrund der Inflation eine Steigerung um 10,5 Prozent, für die unteren Lohngruppen mindestens um 500 Euro. Dies lehnt die Gegenseite ab. Verdi hat in der Region für Donnerstag und Freitag zum Warnstreik aufgerufen. In der Region betrifft dies vor allem die Stadtwerke sowie die Düsseldorfer Rheinbahn.

Am Busdepot an der Weidenstraße wird gestreikt.

Stadtwerke: Die Solinger Stadtwerke gehen davon aus, dass von Donnerstag, 3 Uhr, an für 48 Stunden keine Linienbusse des Verkehrsbetriebs fahren werden. Dies betreffe sowohl die O-Bus- als auch die Dieselbuslinien im gesamten Bedienungsgebiet. Dieses umfasst Solingen sowie Teile von Wuppertal-Vohwinkel, Haan und Leichlingen. Auch die beiden Kundencenter werden geschlossen sein. Der Verkehrsbetrieb empfiehlt, wenn möglich auf die innerstädtische S-Bahn umzusteigen oder andere Angebote wie Taxen, Car-Sharing oder E-Scooter zu nutzen.

Rheinbahn: Die Düsseldorfer Rheinbahn wird zwar auch bestreikt. Am Mittwoch rechnete man aber damit, dass zumindest der Schnellbus 782 (Solingen-Hauptbahnhof, Hilden, Düsseldorf) fahren wird.

Die RVK-Linie nach Köln ist auch heute unterwegs.

Wupsi und RVK: Die anderen beiden Betreiber Solinger Buslinien, Wupsi und Regionalverkehr Köln (RVK), gingen am Mittwoch davon aus, dass sie nicht bestreikt werden. Demnach dürften der Schnellbus (SB) 25 (Graf-Wilhelm-Platz, Leichlingen, Leverkusen, Köln) und die Linie 252 (Graf-Wilhelm-Platz, Glüder, Witzhelden, Burscheid) fahren.

+++ Erstmeldung von 10 Uhr +++

Zwei Tage lang streiken die Mitglieder von Verdi. Davon ist auch der Busverkehr betroffen.

Donnerstag und Freitag fahren nur wenige Busse.

Solingen. Am Donnerstag und Freitag sind die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi aufgerufen, zu streiken. Davon ist auch der Busbetrieb der Stadtwerke Solingen betroffen. Ab 3 Uhr am 9. Februar bis zum frühen Morgen am 11. Februar (48 Stunden) fahren deshalb keine Busse im Stadtgebiet. Das teilt die Stadtwerke mit.

Auch die Schulbusse seien davon betroffen. Pendler sollten sich eine Alternative suchen, die Bahnen sind von dem Streik nicht betroffen.

Vor der zweiten Verhandlungsrunde am 22. und 23. Februar will die Gewerkschaft Verdi ihrer Forderung nach einer Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr, Nachdruck verleihen. kab

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