Fachkräftemangel
Personalsituation in Solinger Kitas ist angespannt
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Kita Klingenbande: Gruppen müssen ab dem 20. März tageweise zu Hause bleiben.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Eltern, deren Kinder die Kita Klingenbande besuchen, brauchen starke Nerven. Die städtische Einrichtung am Rathaus hat mit Personalengpässen zu kämpfen. Die Folge: Ab dem 20. März gilt ein Rotationsverfahren. Jede der fünf Gruppen bleibt an einem Tag pro Woche geschlossen. Die Stadt hofft, die Maßnahme „baldmöglichst“ wieder aufheben zu können. Auch in anderen kommunalen Kitas ist die Personalsituation angespannt.
Schriftlich informierte die Leitung der Klingenbande die Eltern über das Rotationsverfahren. Von dem Vorgehen erhoffen sich die Verantwortlichen bessere Kalkulierbarkeit – für Eltern sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ausnahmen gelten einerseits bei Geschwisterkindern in der Kita: Sie bleiben unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit am selben Tag zu Hause, um die Situation für die betroffenen Familien etwas zu erleichtern. Ausgenommen vom Rotationsverfahren ist zudem der Nachwuchs von Klingenbanden-Beschäftigten. Könnten sie die Einrichtung tageweise nicht besuchen, „könnte dies zur Folge haben, dass wir eine weitere Gruppe aufgrund von Personalausfall schließen müssten“, erklärt die Kita-Leitung.
„Absolute Planungssicherheit“ verspreche das Vorgehen nicht. Sollte es nicht ausreichen, „müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden“, heißt es in dem Informationsschreiben. Dazu zählen Gruppenschließungen an einzelnen Tagen, reduzierte Betreuungszeiten sowie das Zusammenlegen von Gruppen.
Andernorts ist die Lage kaum besser. „Der Fachkräftemangel ist in allen städtischen Kitas und auch in den Kitas der anderen Träger sowohl in Solingen als auch außerhalb deutlich spürbar“, erklärt die Verwaltung auf ST-Anfrage. In den vergangenen Monaten kam es etwa in der Kindertagesstätte Croenchen immer wieder zu Engpässen. Aktuell seien die Betreuungszeiten am Nachmittag in der Kita Lucasstraße eingeschränkt. Für eine weitere städtische Kita bahne sich dieses Szenario an. Darüber hinaus könne es in allen kommunalen Kindertagesstätten „leider immer wieder kurzfristige Betreuungseinschränkungen infolge krankheitsbedingten Ausfalls von Mitarbeitenden“ geben. Das Land gibt vor, wie viele pädagogische Kräfte vor Ort sein müssen, um Gruppen zu öffnen.
Können Kräfte aus dem Ausland den Fachkräftemangel lindern?
Derzeit sind in städtischen Kitas 19 Stellen – diese entsprechen 16 Vollzeit-Äquivalenten – vakant. Die Verwaltung betont, frühzeitig auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel reagiert zu haben. Unter anderem seien die Ausbildungskapazitäten erweitert und die Einstellungsverfahren flexibilisiert worden. Zudem sei man bestrebt, das Arbeitsumfeld zu attraktivieren und Mitarbeiter, die bereits in Rente sind oder kurz vor dem Ruhestand stehen, zum Weiterarbeiten zu motivieren.
Demnächst soll eine Marketingkampagne starten. Zudem werde geprüft, „ob die Anwerbung ausländischer Fachkräfte ein zusätzlicher gelingender Weg zur Abmilderung des Fachkräftemangels sein kann“.