IPD-Stiftung
Paten helfen beim Berufseinstieg
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Ehrenamtliche Experten der IPD-Stiftung unterstützen junge Leute beim Lernen.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Mohamed Achmad, Alena Inneci und Solomon Paulus sind sehr dankbar dafür, dass es die bergischen Ausbildungspaten gibt. Mit deren Hilfe haben alle drei wichtige Teile ihrer Ausbildungen zum Groß- und Außenhandelskaufmann, zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Assistentin (PKA) und zum Anlagen-Mechaniker erfolgreich gemeistert.
„Es sah bei mir gar nicht gut aus“, bekennt etwa Mohamed Achmad ehrlich. „Während der Corona-Zeit lief die Schule nur online und ich bin, so alleine mit mir, völlig verzweifelt. Mitunter habe ich nicht mal die Aufgabenstellungen verstanden, weil ich, obwohl ich schon seit sieben Jahren in Deutschland bin, die Fachbegriffe auf Deutsch nicht kannte“. Über Bekannte beim Jobcenter kam er zur Stiftung Intensivpädagogischer Dienst (IPD). Einem intensiven Erstgespräch mit Anette Messing als Diplomsozialpädagogin – dort Koordinatorin – folgten weitere, bis schließlich binnen einer Woche der Kontakt zu seiner jetzigen Patin, Manuela Holzhausen feststand. „Seitdem lernen wir wöchentlich miteinander und schnell wendete sich das Frustrationsblatt zum Positiven hin“, spinnt die Ehrenamtlerin den Faden der Erfolgsgeschichte weiter. Als Lehrerin an einem Berufskolleg müsse sie sich nicht extra auf die Anforderungen vorbereiten, sondern sei sowieso mitten im Thema, das mache die Sache natürlich leicht. Vor Kurzem bestand Mohammed die Zwischenprüfung, nun geht’s mit viel Motivation weiter.
Digitale Ausbildungsreihe startet am 23. März
Das Stichwort Motivation sei essenziell, betont Kay Kunicke, ein weiterer ehrenamtlicher Nachhilfelehrer und derzeit Pate von PKA-Azubi Alena Inecci, der er Fleiß und Biss für ihr Ziel bescheinigt. Es sei durchaus anstrengend, nach einem langen Tag in der Apotheke nach halb sieben noch mal volle Konzentration zu fahren, sei es bei der Mathe-Nachhilfestunde oder für die daraus resultierenden Übungsaufgaben.
Für Alena Inecci ist dieser Zusatzaufwand eine gesuchte und willkommene Chance herauszukommen aus dem Tief, in dem sie plötzlich, auch verstärkt durch die Corona-Homeschooling-Situation, gesteckt hatte. Auch sie kam mit deutschen Fachbegriffen nicht zurecht und fand sich plötzlich in einem Teufelskreis und drohender Abwärtsspirale wieder. „Mit dem Anruf beim IPD und dem daraus folgenden Gespräch bekam ich wieder Boden unter den Füßen und jetzt ist die Zwischenprüfung geschafft“, freut sie sich.
Richtig kniffelig ist manchmal für Solomon Paulus und seinen Paten Hans-Werner Hösterey. Der Meister in Heizungs- und Klimatechnik hat den Hauptteil seines beruflichen Lebens bei der Berufsfeuerwehr verbracht und muss sich selbst „richtig fest in die hohen Anforderungen heutiger Ausbildung hineinfuchsen“, wie er sagt. „Das ist natürlich durch neue Technologien und die Digitalisierungen alles komplexer geworden“, sagt er. Aber auch dieses Tandem ist auf Erfolgskurs und kann die bestandene Zwischenprüfung vorweisen.
Anette Messing wirbt herzlich für das Angebot der IPD-Stiftung. Gegründet 2014 von Béla Gall, der selbst über solche Hilfe beruflich auf die Schiene kam, vermittelt sie sorgfältig kompetente Ehrenamtler an junge Menschen, die fachliche und kostenlose Unterstützung brauchen. „Wir kümmern uns nicht nur um Auszubildende, sondern auch um Schüler und Schülerinnen jeder Schulform und geben auch Unterstützung, bei der Berufswahl“, betont sie. Nicht nur mit Patenschaften, die sie akribisch auswählt, weil sie weiß, wie wichtig die stimmende Chemie zwischen den Partnern ist, sondern auch durch Veranstaltungen wie die digitale Reihe „Mit Rückenwind in die Ausbildung“. Start ist am 23. März.
Weitere Infos: stiftung@ipd-solingende
Hintergrund
Die IPD-Stiftung versteht sich in ihrer Arbeit nicht als Ersatz für bestehende soziale Systeme, sondern vielmehr als Ergänzung und Teil eines großen Netzwerks. Kompetente Ehrenamtler, die sich Berufspatenschaften vorstellen können, sind jederzeit willkommen.
Junge Menschen, die sich Hilfe und Unterstützung rund um ihr berufliches Fortkommen wünschen, finden hier weitere Informationen: Tel. (02 12) 2 47 53 75 oder per E-Mail.
kontakt@ipd-stiftung.de