Kunst
Digitale Bildwelt fasziniert ST-Leser
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In einer Führung für das Solinger Tageblatt durch „hive instinct“ offenbarte Künstler Pascal Sender seine Kunst-Revolution.
Von Philipp Müller
Solingen. Warum die Sonntag endende Ausstellung „Schwarmwissen“ heißt, das erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Führung für das ST im Kunstmuseum hautnah. Anstatt sich vom Künstler Pascal Sender durch die Ideen von „hive instinct“ leiten zu lassen, zogen sie mit einem Apple-Gerät vor der Nase lieber selbst durch das Museum.
Zu verlockend war es doch, ein iPad auf eins der Bilder zu richten. Denn in einer von Sender selbst geschriebenen App entwickeln dessen analoge Bilder dann ein fantastisches digitales Eigenleben.
„So was Tolles in Solingen, das hätte ich nicht gedacht“ oder „Es ist der Wahnsinn“ waren dann zwei der vielen Kommentare der ST-Leserinnen und ST-Leser. Alles war anders als gewohnt. Nicht als Schlange zog man von Bild zu Bild, um sich die Inhalte erklären zu lassen, parallel lief immer die digitale Ebene mit.
Pascal Sender stellt aus




In der Begrüßung der ST-Besucher erklärte Museumsdirektorin Gisela Elbracht-Iglhaut, dass es genau diese Innovation der Kunst gewesen sei, die 2021 die Jury im Kunstmuseum bewogen habe, ihm den mit 10 000 Euro dotierten Internationalen Bergischen Kunstpreis zu verleihen. Er wird von der Nationalbank immer zum Start der Bergischen Kunstausstellung verliehen.
Wer ist Pascal Sender?
Elbracht-Iglhaut berichtete, Sender sehr gefragt ist. Gleichzeitig läuft eine Schau in Zürich, Sender ist gebürtiger Schweizer. Und längst packt der Absolvent der Düsseldorfer Kunstakademie und der Royal Academy in London die Koffer für Venedig.
Im Palazzetto Tito stellt er ab Mai aus. Das macht er dort mit der Galerie Saatchi Yates, die Pascal Sender weltweit vertritt.
Auch in der Lagunen-Stadt werden sich Besucher der Schau auf einen mitteilsamen Pascal Sender freuen können. Für die ST-Leserschaft machte er eindrucksvoll deutlich, was sein Ansatz ist, moderne Kunst zu schaffen. Da sei immer das analoge Bild im Mittelpunkt. Aber wie es entsteht, was mit ihm passiert, das berührt dann stets die moderne Welt der digitalen Möglichkeiten.
Internet-Kommentare werden zu eigenen Bildern
Beispiel: „Ich stand da und habe einfach gewartet, was die Leute sagen“, erklärt er, wenn er in einer Session im Internet die „Kommandos“ der Teilnehmenden umsetzt, was gemalt werden soll. Mit einer Airbrush-Pistole machte er das. „Damit kann ich extrem schnell malen“, sagte er.
Herauskommen Bilder, in denen die Motive wild angeordnet sind. Digital öffnet sich dann eine Welt, in der Kommentare zum Bild von einer Künstlichen Intelligenz zu neuen Bildern werden und die die App zeigt. Der ST-Leser lag sicher richtig: „Wahnsinn!“
Finissage
Es gibt noch eine letzte Chance, sich von Pascal Sender selbst in dessen Kunstwelt entführen zu lassen. Die Schau „hive instinct“ endet am Sonntag, 16. April. Um 14 Uhr findet dazu eine letzte Führung statt, die zugleich auch die Finissage der Ausstellung ist.
Weitere Informationen: kunstmuseum-solingen.de
Rubriklistenbild: © Christian Beier