Trotz Baustelle: Umfangreiches Programm und Hochbetrieb in den Geschäften zum verkaufsoffenen Sonntag. Mit den weiteren Terminen für 2023. Mit vielen Fotos.
Von Karl-Rainer Broch (Text) und Peter Meuter (Fotos)
Solingen. Die Sehnsucht nach dem Frühling war so groß, dass die Geschäfte und Stände in Ohligs Hochbetrieb hatten. Die dortige Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG) hatte Mut bewiesen, das Frühlingserwachen mit dem verkaufsoffenen Sonntag auszurichten – trotz Baustelle auf der Düsseldorfer Straße.
Angesichts des großen Zuspruchs der Ohligser – aber auch aus anderen Solinger Stadtteilen – wurden die Veranstalter nicht enttäuscht.
Grund dürfte auch das kreative Programm gewesen sein. Im Künstlerdorf auf der Grünstraße mit 15 Zelten und 20 Künstlern lockte nicht nur Sängerin Anchelita mit ihren Songs, sondern auch ein Trompetenduo. Boris Para, Luisa Corral, Erwin Paech und Teneja steuerten Lieder aus ihrem Repertoire bei. Und die vier Mitglieder der Brassband von Pope’s Project wechselten immer wieder ihren Standort, um ihre Evergreens darzubieten.
Der Düsseldorfer Saxofonist Ulrich Pabst hatte Verständnis für die Einschränkungen durch die Baustelle: „Die Renovierung in der Düsseldorfer Altstadt hat ein Jahr gedauert.“ Stelzenläuferin Estefania aus Köln beobachtete das Geschehen aus großer Höhe. Sie meinte: „Wenn der Frühling erwacht, dann in Solingen.“
Wir bewundern, dass trotz Baustelle etwas Schönes auf die Beine gestellt wurde.
Am Weinstand auf der Grünstraße erholte sich die Familie von Christel und Dirk Seilheimer vom Shopping bei einem Glas Prosecco: „Wir bewundern, dass trotz Baustelle etwas Schönes auf die Beine gestellt wurde.“ Enkelin Leni war begeistert: „Am Samstag war ich zu einem Geburtstag eingeladen, so dass ich keine Ostergeschenke kaufen konnte. Das habe ich jetzt nachgeholt.“
Für Kindern gab es Schminken, Glitzertattoos und Haarsträhnen – und die Clowns Ötti und Ferdi waren entlang der Baustelle unterwegs, wo Nadine Gabriel die Kinder zur Bauzaun-Malaktion einlud. Neu war der erste Solinger „Bauzaun-Second-Hand“. Florian Dammasch und Nina Kolodzeike hatten ihre Schränke aussortiert und die Kleider am Bauzaun aufgehängt.
Lothar Ruttmann betätigte sich live – auf typisch surrealistische Art brachte er das Frühlingserwachen auf die großformatige Leinwand. Organisator Timm Kronenberg war mit den Künstlern zufrieden und sagte zu den engagierten Musikern: „Viele sind Ende April bei der Künstlernacht dabei.“
Traditionell gehört der Büchermarkt zum Frühlingserwachen, nur mussten sich die Stände auf verschiedene Standorte verteilen.
Auf die Solinger und Ohligser kann man sich verlassen.
In den Geschäften wurde mit Rabatten geworben. Bei s.Oliver meinte Filialleiterin Daniela Bahr angesichts großen Zuspruchs: „Auf die Solinger und Ohligser kann man sich verlassen.“ Da schadete es auch nicht, dass man bei Sonnenschein, aber frischen Temperaturen die Winterkleidung hervorholen musste.
Ohligs: Hier finden noch drei verkaufsoffene Sonntage statt: Am 3. September zu „Ohligs verwöhnt“, am 29. Oktober zum Brückenfest und am 3. Dezember zum Weihnachtsdürpel.
Wald: Zum Weihnachtsdorf gibt es am 10. Dezember geöffnete Geschäfte.
Mitte: Nur noch zu „Echt. Scharf.Solingen“ am 13. August. Die verkaufsoffenen Sonntage am 29. Oktober (Brückenfest) und 17. Dezember (Weihnachtsdorf) wurden von den Händlern wegen „verändertem Konsumverhalten und erheblichem Kostendruck“ abgesagt.