Katastrophe im Sommer 2021

Noch sind nicht alle Flutschäden behoben

Aktuell ist der frühere Zugang zur Brücke am Obenrüdener Kotten abgesperrt.
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Aktuell ist der frühere Zugang zur Brücke am Obenrüdener Kotten abgesperrt.

Die Stadt Solingen beziffert die Flutschäden an den Bauwerken auf rund sechs Millionen Euro.

Von Manuel Böhnke

Solingen. Mehr als 600 Tage sind seit dem verheerenden Hochwasser im Juli 2021 vergangen. Angesichts der Preissteigerungen der zurückliegenden Monate beziffert die Stadt die an Ingenieurbauwerken wie Brücken entstandenen Schäden inzwischen auf rund sechs Millionen Euro. Diese Summe werde dem Land Nordrhein-Westfalen gemeldet. Noch immer sind nicht alle Mängel entlang von Wanderwegen behoben.

Obenrüdener Kotten:

Die Wupperquerung am Obenrüdener Kotten wurde bei der Flut vor fast zwei Jahren in Gänze weggespült. Mit einem Ersatz müssen sich sowohl Solingen als auch Leichlingen beschäftigen – beiden Kommunen gehörte die Brücke je zur Hälfte. Einen Zeitplan für den Neubau kann die Klingenstadt nicht nennen. Zwar habe der Rat das Bauwerk im November 2022 in den Wiederaufbauplan aufgenommen. Es gebe jedoch einige Fragen zu klären, etwa zur Finanzierung, zu möglicher Förderung, zum Naturschutz sowie zum zukünftigen Standort. Fest stehe: „Sowohl in Solingen als auch in Leichlingen ist es ausdrücklicher Wunsch, einen Neubau zu realisieren.“

Balkhauser Kotten/Untergraben:

Über ein kleines Bauwerk führen zwei ausgezeichnete Wanderwege normalerweise direkt am Balkhauser Kotten vorbei. Diese Möglichkeit besteht seit dem Juli 2021 nicht mehr. Das soll sich ändern: „Die Brücke soll erneuert werden, vorher muss jedoch das nördliche Ufer der Wupper befestigt werden.“ Da es sich um ein besonders geschütztes Fauna-Flora-Habitat-Gebiet handelt, laufen Gespräche zwischen dem Wupperverband und der Bezirksregierung.

Ölmühle:

Auch der Weg über den Eschbach in Unterburg ist den Wassermassen vollständig zum Opfer gefallen. Geplant ist ein Ersatz am Ende des Mühlendamms. Um die Finanzierung zu sichern, prüfen die Verantwortlichen Fördermöglichkeiten. Bei den Gesprächen gehe es vor allem um die Frage, inwieweit die neue Brücke für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge nutzbar sein soll.

Grenzstraße/Itter:

Nahe dem Solinger Stadtgebiet wurde im Juli 2021 die Brücke an der Grenzstraße über die Itter demoliert. Ein Neubau sei derzeit nicht geplant, erklärt die zuständige Stadt Haan auf Anfrage. Ob und wann sich das ändert, müsse die Politik der Nachbarkommune entscheiden.

Das Bild zeigt die Brücke am Obenrüdener Kotten vor der Zerstörung.

Weitere Brücken:

Im Bereich Glüder/Hammersbach zerstörte das Hochwasser zwei Holzbrücken. Diese wurden inzwischen erneuert. Auch für zwei beschädigte Querungen über den Angerscheider Bach gibt es eine Lösung: Eines der Bauwerke hat das Umleiten der Wegführung obsolet gemacht, das andere ersetzt eine Furt. Wie es mit der Brücke Untenritter im Bereich Breidenmühle weitergeht, kann die Verwaltung momentan nicht beantworten. Dort verläuft kein markierter Wanderweg, trotzdem nutzen viele Spaziergänger die Strecke.

Wanderwege:

Entlang zwei weiterer Wanderwege meldete die Stadt in den vergangenen Wochen Einschränkungen. Betroffenen war einerseits die Strecke durchs Viehbachtal. Bei Trochbusch wurde ein neuer Weg angelegt, um eine Gefahrenstelle zu umgehen. Auch die zwischenzeitlich auf Höhe Kohlsberg gesperrte Route durch Aufderhöhe ist wieder durchgängig nutzbar.

„Basti“

Das städtische Baustelleninformationssystem „Basti“ enthält Informationen zu gesperrten Wanderwegen. Um alle Funktionen nutzen zu können, muss die Anzeige im Vollbild geöffnet sein. Die Auswahl „Freizeitkarte“ bildet das Wanderwegenetz ab.

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