Energiewende
Autohaus Schönauen produziert Strom für E-Autos
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Wegen der hohen Strompreise und der wachsenden Bedeutung der Elektromobilität investiert das Autohaus Schönauen mehr als 100.000 Euro in eine Photovoltaikanlage.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Die Planung hat bereits im November 2021 begonnen. „Neben dem Umweltgedanken wollten wir auf die steigenden Energiekosten reagieren“, berichtet Thomas Schönauen. Er ist Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses. Angesichts der aktuellen Strompreisentwicklung hat die Unternehmensgruppe richtiges Gespür bewiesen. Jüngst wurde auf dem Dach des Hauptsitzes an der Kottendorfer Straße eine großflächige Photovoltaikanlage installiert. Ende des Monats soll sie ans Netz gehen. Mit der Investition tragen die Verantwortlichen auch der wachsenden Bedeutung der Elektromobilität Rechnung, betont Thomas Schönauen.
Nachfrage nach E-Autos steigt stetig an
Wegen der hohen Spritpreise sind viele total empfänglich für das Thema.
Die lässt sich in Solingen an nackten Zahlen ablesen. Waren 2019 noch 1022 Hybrid- beziehungsweise rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf den Straßen der Klingenstadt unterwegs, stieg der Wert bis Ende 2020 auf 1620. Im Juni 2021 waren es bereits 4379, was einen Anteil von 4,3 Prozent ausmachte. Der Trend setzt sich fort, schildert Thomas Schönauen seinen Eindruck: „Wegen der hohen Spritpreise sind viele Menschen total empfänglich für das Thema.“
Hohe Kraftstoffpreise belasten Wirtschaft und Verbraucher.
Solaranlage soll 75 Prozent des eigenen Energiebedarfs abdecken
Damit gehen neue Anforderungen für den Handel einher. Derzeit stehen an der Kottendorfer Straße fünf Ladesäulen zur Verfügung. Weitere sollen an der benachbarten Waschstraße hinzukommen. Die Anlage wird derzeit neu gebaut. Mit der Fertigstellung sei aller Voraussicht nach im Sommer zu rechnen.
Mit der Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 99 Kilowatt-Peak möchte Schönauen bis zu 75 Prozent des eigenen Energiebedarfs abdecken. Kommt es zu einem Überschuss, wird dieser ins öffentliche Netz eingespeist. Rund 130.000 Euro hat sich die Gruppe das Projekt kosten lassen. Thomas Schönauen geht davon aus, dass sich die Investition nach etwa zehn Jahren amortisiert. „Das ist auch von der Entwicklung der Energiepreise abhängig.“ Durchaus sei denkbar, künftig auch an den anderen Schönauen-Standorten auf Solarenergie zu setzen.
Photovoltaik auf dem Dach fördert Energie-Autarkie
Bei dem Vorhaben hat sich das Autohaus von den Stadtwerken Solingen beraten lassen. Dabei ging es unter anderem um Fragen des Bedarfs und der Möglichkeiten vor Ort. „Das ist ein Service, den wir auch Privatpersonen anbieten“, berichtet Pressesprecherin Lisa Nohl. Das Autohaus und der Energieversorger sind Kooperationspartner im Bereich Elektromobilität. Die eine Seite bringe das Know-how in Sachen Fahrzeuge mit, die andere kenne sich mit der Energieversorgung aus, skizziert Lisa Nohl die Zusammenarbeit.
Auch die Stadtwerke stellen fest, dass die Bedeutung von Elektromobilität steigt. Spürbar sei das etwa beim Elektromobilitätstag, der im kommenden Sommer zum dritten Mal stattfinden soll: „Die Besucher sind immer besser informiert. Das Thema greift um sich.“
Die Mobilitätswende ist in vollem Gange
Dieser Entwicklung gegenüber steht die angespannte Liefersituation bei Neuwagen. Thomas Schönauen zufolge sei das Problem weiterhin deutlich spürbar. Wie viel Zeit momentan zwischen Bestellung und Auslieferung vergeht, lasse sich pauschal nicht sagen. Die Antwort unterscheide sich von Hersteller zu Hersteller. Deshalb sei sinnvoll, sich zeitnah individuell beraten zu lassen.
Aktion
Die Stadtwerke kooperieren in Sachen Elektromobilität mit der Schönauen-Gruppe sowie den Autohäusern Lackmann und Bertrand. Das Quartett plant am 28. Mai einen Aktionstag zum Thema. Dabei soll es etwa Infos zum Ladevorgang und Probefahrten geben. Weitere Informationen folgen.