Natürlich nachhaltig - Die große Nachhaltigkeitsserie
So geht shoppen nachhaltig
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Angela Thiel und Isabell Bienick betreiben in Solingen einen Second-Hand-Laden.
Von Katharina Birkenbeul
Solingen. Was in Düsseldorf, Berlin oder im Internet boomt, steckt im Bergischen noch in den Kinderschuhen: Second-Hand-Mode. Dabei gibt es auch hier Second-Hand-Läden. Einen davon betreibt Angela Thiel. „Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Als Familie achten wir aber schon immer auf Nachhaltigkeit. Deshalb kommt die Idee zum Second-Hand-Laden nicht von ungefähr“, erklärt die Wahl-Solingerin Angela Thiel, die bereits für ihre Kinder auf Trödelmärkten einkaufte.
Secondhand bedeutet aus zweiter Hand oder gebraucht. Beim Verkauf und Kauf von Second-Hand-Ware geht es darum, zu vermeiden, dass Menschen zu viel kaufen und das Gekaufte im Nachhinein wegwerfen, weil es nach kürzester Zeit ausgewaschen ist oder nicht mehr gefällt. Eine Greenpeace-Studie aus dem Jahr 2015 verdeutlicht, dass die meisten Menschen ihre Kleidung wegwerfen, anstatt sie zu verschenken, zu tauschen oder reparieren zu lassen - häufig nur weil sie nicht mehr gefällt.
Im Februar dieses Jahres eröffnete Thiel gemeinsam mit ihrer Tochter Isabell Bienick den Second-Hand-Laden Thibie in der Schlagbaumer Straße 54. „Bevor wir geöffnet haben, haben wir geguckt, ob es so etwas in Solingen schon gibt, haben aber nichts gefunden“, sagt Thiel. Besonders wichtig sei Thiel und Bienick eine gute Qualität der Kleidung und eine liebevolle und familiäre Atmosphäre für jedermann.
Secondhand: Thiel und Bienick wählen die Kleidung sorgfältig aus - Was sie nicht nehmen, wird gespendet
Die Kunden geben ihre Kleidung auf Kommission im Laden ab. „Da entsteht ein Kreislauf. Viele kommen und bringen uns Kleidung und kaufen von dem Geld, das sie dabei einnehmen wieder andere Stücke, die sie sogar wiederbringen, wenn sie sie dann nicht mehr brauchen“, erklärt Thiel.
Was angenommen wird, wird sorgfältig ausgesucht. „Und was wir nicht annehmen, was aber trotzdem noch gut ist, spenden wir etwa an eine Flüchtlingsunterkunft in Leichlingen oder den Solinger Kinderschutzbund“, so die 53-jährige Inhaberin. Bienick: „Wir bekommen so viele schöne Dinge. Warum sollen sie weggeworfen werden?“
Wer umweltfreundlich leben möchte, kauft im Unverpackt-Laden.
Nachhaltig geht es übrigens auch nach dem Bezahlen weiter: „Wenn die Kunden keine eigenen Taschen mitbringen, bekommen sie die, die uns andere Kunden bringen. Für unseren Lieferservice nutzen wir gebrauchte Kartons, so entsteht kein Verpackungsmüll.“
Ihr Laden werde sehr gut angenommen: „Wir bekommen mega positive Resonanz. Die Kunden freuen sich, dass es endlich einen Second-Hand-Laden gibt. Dabei kaufen hier durchweg alle auch mit dem Gedanken an Nachhaltigkeit“, so Thiel. „Früher waren Flohmärkte angesagt, dann hat sich das Ganze zu einer Wegwerfgesellschaft entwickelt. Erst jetzt fängt wieder ein Umdenken bei den Menschen an, weil das Thema mehr in die Öffentlichkeit getragen wird. Das müsste nun weitergeführt werden.“
Öffnungszeiten
Thibie Secondhand öffnet von montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr, montags und donnerstags zusätzlich zwischen 18 und 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr. Mittwochs ist geschlossen. Dafür wird jeden Dienstag ab 20.15 Uhr in einer Liveveranstaltung in der öffentlichen Facebookgruppe thibie-secondhand solingen Kleidung angeboten.
Weitere Second-Hand-Läden im Bergischen
Pink Ladies Second Hand | Gertenbachstraße 9, 42899 Remscheid |
Exquisite Second HAND | Schorfer Straße 3, 42349 Wuppertal |
Marleen | Remscheider Straße 23A, 42369 Wuppertal |
Ökumenische Initiative, Second Hand Shop | Kaiserstraße 52, 42477 Radevormwald |
Thibie Secondhand | Schlagbaumer Straße 54 |
Serie
In unserer Serie „Natürlich nachhaltig“ dreht sich alles um die nachhaltige Lebensweise der Solinger in den Bereichen Ernährung, Konsum und Mobilität.