Klärschlamm ausgetreten

Nach Unfall im Klärwerk: Ursache und Bilanz

Das hängende Rührwerk wurde mithilfe eines Krans aus dem kaputten Kran gehievt.
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Mitte Januar ist ein Faulschlammbehälter gerissen. Dadurch trat Klärschlamm aus und floss in die Itter, viele Fische verendeten. Jetzt zieht der Bergisch-Rheinische Wasserverband Bilanz.

Solingen. Am 17. Januar kam es im Klärwerk an der Grenzstraße zu einem Zwischenfall: Einer von zwei Klärschlammbehältern ist gerissen und rund 3000 Kubikmeter Klärschlamm haben sich über das Gelände ergossen. Nun liegt eine Auswertung des Unfalls des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW) vor.

Demnach wurde als Ursache des Kollaps das Versagen von vorgespannten Bewehrungsstählen festgestellt. Der BRW betont aber, dass die Bauweise des Faulbehälters den damals geltenden Regeln und Normen entsprach.

Auch das Wasser der Itter wurde nach dem Austreten des Klärschlamms analysiert, da rund 500 Kilogramm verendete Fische nach dem Vorfall gefunden worden sind. Laut BRW haben die Wasserproben aber ergeben, dass keine stärkere Schadstoffbelastung oder weitere Verschmutzungen durch den Zwischenfall im Januar vorliegt.

Kaputter Faulschlammbehälter: Rückbau hat begonnen

Vier Wochen nach dem Unfall wird der kaputte Faulschlammbehälter nun zurück gebaut. Dafür wurden bereits rund 500 Kubikmeter Faulschlamm abgepumpt und entsorgt. Nachdem das im Faulturm hängende Rührwerk, welches im Normalbetrieb die Umwälzung des Faulschlamms vornimmt, mit Hilfe eines Krans aus dem Behälter herausgehoben war, erfolgte die Bergung der Verbindungsbrücke zwischen dem intakten voll funktionstüchtigen Faulbehälter und dem havarierten Faulturm.

In den nächsten Wochen folgt dann der Abbruch des fast 9 Meter hohen Betonbauwerks mit einem Spezialbagger von der Spitze des Behälters aus Stück für Stück zur Sohle. Da die Abbrucharbeiten vorsichtig erfolgen müssen, damit keine benachbarten Bauwerke des Klärwerks durch fallende Trümmer gefährdet werden, kann zur Dauer der Abbrucharbeiten noch keine genaue Angabe gemacht werden.

Der zum Einsatz kommende spezielle Abbruchbagger wird in den nächsten Tagen auf einem Tieflader als Schwertransport zum Klärwerk gebracht. Üblicherweise findet die Anfahrt des Schwertransports in den Nachtstunden statt. Für die Durchfahrt des überbreiten Schwertransports muss auf der Grenzstraße noch einmal kurzfristig ein Halteverbot eingerichtet werden, heißt es von dem BRW.

Damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen, will der BRW in den kommenden zehn bis zwölf Jahren Umbauarbeiten an 22 Klärwerken durchführen.

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