Bilanz
Modeunternehmen Walbusch muss Rückschlag hinnehmen
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Die Umsätze gingen im Jahr 2022 um 6,8 Prozent zurück. Die Aussichten auf das aktuelle Jahr sind getrübt.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Rückschlag für Walbusch: Der Umsatz der Solinger Gruppe mit ihren Marken Walbusch, Avena, Mey & Edlich sowie LaShoe ist im vergangenen Jahr um 6,8 Prozent auf 400 Millionen Euro gesunken. Dennoch bewegt sich das Modeunternehmen noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau: 2019 lag der Umsatz bei 346 Millionen Euro.
Hauptgesellschafter Christian Busch zeigt sich in einer Mitteilung „natürlich enttäuscht“, das Wachstum der Vorjahre nicht fortgesetzt zu haben. Ziel der Verantwortlichen war, 2022 ein Umsatzplus von 7,2 Prozent auf 460 Millionen Euro zu erzielen. Die Maßgabe entstand vor dem Hintergrund des sehr erfolgreichen Jahres 2021: Seinerzeit legten die Zahlen um 16,2 Prozent auf 429 Millionen Euro zu – ein „historischer Umsatzrekord“.
Daran konnte Walbusch nicht anknüpfen. Christian Busch unterscheidet zwischen internen Gründen und externen Einflüssen für die Entwicklung. „Bis in den Februar hinein war die Welt für uns wirtschaftlich noch in Ordnung. Daher können wir die Krise als Argument für diese unbefriedigende Situation sicherlich nicht ignorieren“, erklärt er. Marcus Leber, der für Marketing, Einkauf und Vertrieb zuständige Geschäftsführer, ergänzt: „In erster Linie ist es uns nicht gelungen, zu akzeptablen Konditionen ausreichend Neukunden für unsere Marken zu gewinnen.“ Die Stammkunden hätten Walbusch zwar die Treue gehalten, jedoch auch weniger oder günstiger eingekauft.
Walbusch versichert: Werden keine Mitarbeiter entlassen
Die Aussichten auf das aktuelle Jahr sind getrübt. „Für 2023 sehen wir noch keinen Rückenwind aus dem Markt und können nur hoffen, dass wir den Tiefpunkt erreicht haben“, führt Christian Busch aus. Nichtsdestotrotz zeigt er sich zuversichtlich, „dass die großen Anstrengungen des Teams in den letzten Monaten ein sehr wichtiger Beitrag sind, um die Krise zu überwinden“.
Dazu möchte Walbusch unter anderem unprofitable Werbebudgets streichen und an anderer Stelle Impulse setzen. Weiterhin verfolge man mittel- und langfristige Renditeziele, erläutert Frank Reuber als kaufmännischer Geschäftsführer. Wachstum zu erkaufen, sei weder in guten noch in schlechten Zeiten eine Option. 2023 kalkuliere man nicht mit einem Umsatzplus.
Die Planung sei defensiver, sehe jedoch keine massiven Einschnitte vor. „Unsere Lage ist weiterhin als stabil zu bezeichnen. Wir werden keine Mitarbeiter entlassen“, betont Reuber. Man gehe davon aus, dass sich die Märkte „irgendwann in eine neue Normalität entwickeln werden“.