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Mobilfunk in Ohligs ist seit Wochen massiv gestört
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Arbeiten des Netzbetreibers Telefónica verursachen Probleme für viele Kunden.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Die Wut vieler Ohligserinnen und Ohligser ist inzwischen groß: Seit einem Monat gibt es im Solinger Westen Probleme mit der mobilen Telefonie und Datennutzung. Ursächlich dafür ist der Umbau eines Mobilfunkstandortes des Netzbetreibers Telefónica. Dieser erklärt auf Tageblatt-Anfrage, das Problem „schnellstmöglich“ beheben zu wollen.
Neben der Telekom und Vodafone ist Telefónica der dritte in Deutschland aktive Netzbetreiber. Zahlreiche beliebte Anbieter nutzen die Infrastruktur, darunter 1 & 1, Aldi Talk, Ay Yildiz und Blau. Dementsprechend dürfte es zahlreiche Betroffene in Ohligs geben. Seit vier Wochen müssen sie mit Einschränkungen leben.
Einige haben sich hilfesuchend an die ST-Redaktion gewandt. „Seit dem 22. März habe ich an meinem Wohnort kein Mobilfunknetz mehr, leider bin ich darauf angewiesen, da ich kein Festnetz oder Wlan in der Wohnung habe“, schreibt eine Leserin. Bislang habe das gut funktioniert, nun stehe sie auf verlorenem Posten: „Ich bin inzwischen verzweifelt und stinksauer.“
Aus der Not heraus hat sich die Ohligserin kurzerhand für die SIM-Karte eines Unternehmens entschieden, das mit einem anderen Netzbetreiber kooperiert. Der Ärger ist allerdings noch nicht verraucht: Bei ihrem alten Anbieter habe sie ein Jahrespaket gebucht, dessen Leistungen bei weitem noch nicht ausgeschöpft seien.
Solingen: Neuer Standort wird mit 5G-Technik ausgestattet
Wann die Möglichkeit besteht, die verbliebenen Gigabyte „wegzusurfen“, ist unklar. Telefónica baut derzeit seinen Mobilfunkstandort an der Keldersstraße um. Dafür seien „umfangreiche Maßnahmen“ erforderlich, darunter die Errichtung eines Stahlträgers und die Installation neuer Netztechnik. Für Verzögerungen sorge vor allem der Stahlträger, erklärt ein Sprecher.
Um diesen zu installieren, brauche es einen Kran sowie eine genehmigte kurzfristige Straßensperrung. „Unsere Netztechniker und Dienstleister arbeiten daran, die erforderlichen Maßnahmen so zügig wie möglich umzusetzen, so dass unsere Kunden vor Ort schnellstmöglich wieder wie gewohnt telefonieren und ihre digitalen Anwendungen nutzen können“, teilt das Unternehmen mit. Bis es so weit ist, könnten „in vielen Fällen“ umliegende Mobilfunkstandorte einen Teil der Versorgung übernehmen – offenkundig bedeutet das jedoch nicht für alle Betroffenen eine Lösung des Problems.
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Nach dem Umbau sei das Mobilfunknetz „leistungsfähiger und moderner als in der Vergangenheit“, verspricht Telefónica. Der Standort werde mit dem 5G-Mobilfunkstandard ausgestattet, der höhere Geschwindigkeit bei der mobilen Internetnutzung ermöglicht.