Ohligser Heide
Lukastrail: Abriss kommt sofort, Ersatz erst später
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Das Rathaus präsentiert Varianten für eine Downhillstrecke. Radsportler kritisieren das Timing.
Von Andreas Tews
Solingen. Wenn die Stadt in drei Tagen mit dem Abriss des Lukastrails beginnt, ist ein schneller Ersatz für die Downhill-Radfahrer nicht in Sicht. Vor allem ist die Standortfrage noch nicht geklärt. Dieses Timing ist aus Sicht des Vereins Velo Solingen unglücklich. Dessen Radsportler beraten die Stadt in dieser Frage.
Der Lukastrail nahe der St. Lukas Klinik in Ohligs wird abgerissen, weil er sich in einem Naturschutzgebiet befindet. Er wurde von Jugendlichen vor Jahren angelegt, immer wieder ausgebaut und wird auch in Eigenregie betrieben.
Der Abriss soll nach einer Mitteilung der Stadtverwaltung am Montag, 27. Februar beginnen. Zugleich stellte das Rathaus drei Varianten für eine Ersatzstrecke vor. Die von der Verwaltung fachlich bevorzugte Strecke liegt zwischen der Straße Trochbusch, der Bahnlinie und der Viehbachtalstraße. Hierfür erarbeite die Stadt gemeinsam mit Radsportlern ein Konzept, um auf der dicht bewachsenen Fläche einen Trail zu entwickeln.
Auch weitere geeignete Areale, die sich im Besitz der Stadt befinden, seien maximal viereinhalb Kilometer vom Lukastrail entfernt. Sie befinden sich zwischen Nußbaumstraße und Bahnlinie sowie am Caspersbroicher Weg zwischen Bahnlinie und Caspersbroich.
Das Verfahren sieht Mitja Girkin, Sportwart von Velo Solingen, mit gemischten Gefühlen. Es sei zwar das Bemühen des Rathauses zu erkennen. Unglücklich sei aber, dass der bestehende Trail abgebaut werde, bevor es einen Ersatz gebe. Girkin sieht die Gefahr, dass sich die Downhiller in der Zwischenzeit eine andere Lösung suchen. Außerdem sei die Finanzierung nicht geklärt. Es werde Hunderttausende Euro kosten, eine Strecke vom Wert des Lukastrails anzulegen.
Die Downhiller hätten zudem nach seinen Angaben lieber einen Ersatz auf einem Gelände gesehen, das nahe dem Lukastrail auf der anderen Seite der Schwanenstraße liege. Dies liege, wie die drei Varianten der Stadt, in keinem Naturschutzgebiet. Der Nachteil: Es gehöre nicht der Stadt.
Erste Meldung von 14.13 Uhr
Lukastrail verschwindet - Alternative für Biker möglicherweise gefunden
Der Lukastrail in der Ohligser Heide wird am am Montag, 27. Februar, zurückgebaut. Ein Ersatz-Trail könnte ganz in der Nähe entstehen.
Solingen. Geht jetzt doch alles ganz schnell? Nachdem klar war, dass der bei Mountainbikern beliebte Lukastrail in der Ohligser Heide zurückgebaut werden muss, gab es viel Widerstand bei den Radsportlern. Über viele Jahre hatten sie den Trail am Rande des Naturschutzgebiets gepflegt.
Der Trail war sehr beliebt, aber eben nicht genehmigt. Er führt durch ein sensibles und streng geschütztes Gebiet und belastet mit seinen vielen Ausbauten und Erweiterungen das Gelände. So wird etwa der Boden verdichtet und Erosion gefördert, Wurzeln werden geschädigt, Grün kann nicht nachwachsen.
Ein Vorschlag für einen Ersatz-Trail hat zurzeit die Nase vorn
Nun gibt es einen Termin für den Rückbau des Trails: Los geht es am Montag, 27. Februar. Inzwischen gibt es aber offenbar passende Alternativen für die Biker. Das teilt die Stadt am Donnerstag mit. Für einen Ersatz-Trail steht die Stadt (Stadtdienste Sport sowie Natur und Umwelt) in engem Austausch mit engagierten Radsportlern, auch vom Radsportverein Velo Solingen. Die Mountainbike-Spezialisten hatten ihre Sachkunde bereits in den Bau des „Klingentrail“ eingebracht.
Ziel ist es, den Bikern möglichst schnell ein Gelände anzubieten, auf dem ein neuer Trail entstehen kann. Im ersten Schritt wurden deshalb drei geeignete Flächen identifiziert, die im städtischen Eigentum sind. Dabei geht es um ein Gelände nahe Trochbusch zwischen Bahnlinie und Viehbachtalstraße, ein zweites Gelände zwischen Nußbaumstraße und Bahnlinie, sowie ein weiteres am Caspersbroicher Weg zwischen Bahnlinie und Caspersbroich. Der Vorteil aller drei Standorte: Sie liegen nicht weit vom „Lukastrail“ entfernt, dreieinhalb bis maximal viereinhalb Kilometer.
Aus fachlicher Perspektive hat die Fläche am Troschbusch erste Priorität. Für sie erarbeitet die Verwaltung nun gemeinsam mit Experten aus dem Radsport ein Konzept, wie sie als Trail entwickelt werden kann. red