Debatte um Zukunft des Busverkehrs
Kritik: Fahrgastbeirat sei übergangen worden
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Der Verkehrsclub Deutschland bemängelt die Art des Verfahrens.
Von Andreas Tews
Solingen. Nicht nur an Inhalten des vom Rat beschlossenen Nahverkehrsplans hat Reiner Nießen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) etwas auszusetzen. Auch an der Art des Verfahrens übte er Kritik. So sei der Fahrgastbeirat des Verkehrsbetriebs von der Stadtverwaltung „überrollt“ worden. Zu der Prioritätensetzung in dem Planwerk sei das Gremium nicht gehört worden, beklagt Nießen, der den VCD im Fahrgastbeirat vertritt. Der Nahverkehrsplan wurde von externen Gutachtern erarbeitet und mit kleinen Änderungen vom Rat der Stadt beschlossen. Er ist eine Absichtserklärung, in der festgeschrieben wird, in welche Richtung sich der Linienbusverkehr in Solingen entwickeln soll.
Um das Fahrgastaufkommen bis 2030 zu verdoppeln sollen die Busse demnach auf den Hauptlinien in einem kürzeren Takt verkehren, Linien sollen optimiert oder neu geschaffen werden, Doppelgelenkbusse sollen die Kapazität der Busse erhöhen.
Busse fahren in Solingen auf Straßenbahnlinien
Der Fahrgastbeirat hat sich zwar mit dem Entwurf für den Nahverkehrsplan befassen können, laut Nießen aber nicht mit der Prioritätenliste. Dass zum Beispiel eine Südtangente als vordringlich eingestuft wird, hält der VCD-Vertreter für falsch. Diese Tangente gebe es größtenteils schon, und die Busse zwischen Aufderhöhe und Höhscheid fahren nach seinen Beobachtungen oft leer. Auch dass zwischen der Linie 683 und 684 Abschnitte getauscht werden sollen, hält Nießen für nicht richtig. Für wichtiger hält er, dass die Busse der Linien 681 und 682 zwischen Graf-Wilhelm-Platz und Hauptbahnhof im Fünf-Minuten-Takt verkehren. Dies ist im Plan zwar aufgeführt, aber nicht in der ersten Umsetzungsphase. Auch der Frühverkehr fehle. Dabei sei der für Schichtarbeiter so wichtig, erklärt Nießen und wäre nach seiner Meinung kostengünstig umzusetzen.