An diesem Wochenende findet die „Knife“ im Theater und Konzerthaus in Solingen statt. 170 Firmen und Privatpersonen präsentieren auf der Messe auch noch am Sonntag ihre Klingen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm - unter anderem im Klingenmuseum.
Von Jonathan Hamm
Solingen. An diesem Wochenende ist Solingen wieder eine Weltstadt – und wird ihrem Namen gerecht: Es gibt wohl kaum einen passenderen Ort für die internationale Klingenmesse Knife als die Klingenstadt. Das findet auch der Museumsleiter des Klingen-museums, Dr. Sixt Wetzler. Vom Rasierer bis zum Schwert: „Wir bilden die gesamte Bandbreite ab“, sagt er. „Das ist der Klingenstadt angemessen.“ Die Messe sei für alle Klingeninteressierten der „place to be“.
Organisiert vom Klingenmuseum, findet die Knife bereits zum zweiten Mal im Theater und Konzerthaus statt – reicht jedoch in ihrer Tradition weiter zurück in die Vergangenheit. „Die erste Messe fand 2000 statt“, erinnert sich Wetzler. 2019 gab es ein Jahr Umbaupause von der Messermacher-Messe zur Knife – eigentlich habe man 2020 neu starten wollen, aber: „Corona hat es uns verhagelt.“ So wurde 2022 die Premiere gefeiert. Dieses Jahr gebe es zahlreiche Erweiterungen. „Da hatten wir im letzten Jahr eine Eventagentur, haben das aber in diesem Jahr selbst gemacht.“
Im Innenhof wird philippinische Kampfkunst präsentiert, und Sesher the Barber führt am Barbierstand sein Können vor. Neben der Messe im Theater und Konzerthaus bietet das Klingenmuseum zeitgleich ein Begleitprogramm an. An beiden Tagen pendelt der Oldtimer-O-Bus zwischen Gräfrather Busschleife, In der Freiheit, und dem Theater und Konzerthaus.
Aussteller und Gäste kommen aus aller Welt zur Knife nach Solingen - einer aus den USA
Die Zahl der Aussteller ist im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, sodass insgesamt 170 Firmen und Privatpersonen aus 15 Nationen ihre Klingen auf der Knife präsentieren.
Bereits weniger als zwei Stunden nach Beginn der Messe wurde die 1000-Besucher-Marke geknackt: Klingen-Enthusiasten aus der ganzen Welt zieht es nach Solingen. Mehr als 3000 verkaufte Karten meldete Dr. Sixt Wetzler am Sonntagnachmittag – dazu kämen noch die Ausstellenden sowie die geladenen Gäste. Er ist stolz auf die große Vielfalt. „Was ich wirklich betonen möchte, ist die Internationalität der Aussteller und der Gäste“, sagt er und meint damit unter anderem Craig Brosman. Der US-Amerikaner hatte eine weite Anreise. Er komme aus Indiana und sei hauptberuflich Data Analyst. Das Messermachen betreibe er als Hobby – für das er extra in die Klingenstadt reiste. Besonders der Austausch und der Kontakt zu anderen Kreativen reize ihn. Solingens Messer seien in den USA bekannt und für ihre Qualität berühmt, berichtet er. Dass er nun in der Klingenstadt sei, freue ihn sehr: „It’s exciting.“
Patrick Harnisch kommt aus Essen und hatte eine nicht ganz so weite Anreise – seine Ausstellungsstücke hingegen schon: Er hatte die japanische Klingenkunst mit im Gepäck. „Wir restaurieren alte japanische Rasiermesser: Kamisori.“ 2021 hätte er gemeinsam mit einem Bekannten die Idee dazu gehabt. „Das war mal so eine Schnapsidee“, erklärt er lachend. Im Internet habe man die restaurierten Kamisori angeboten und „irgendwann hat es ‚ka-ching!‘ gemacht und da war das erste verkauft“. Nun präsentiert Harnisch sich zum ersten Mal auf der Knife.
Auch zahlreiche Solinger Unternehmen sind vor Ort – so wie das Familienunternehmen Edrei. „Wir sind dabei wie immer“, erklärtGeschäftsführer Shpend Ibrahimi, denn: „Wir möchten gerne Solingen gut präsentieren.“ Die Messe sei nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Stadt ein „wichtiger Tag und eine wichtige Sache“. Das betont auch Sixt Wetzler und zieht asm Samstag ein positives Zwischenfazit: „Ich bin total begeistert und zufrieden.“
Preis
Den „Knife Award“ verliehen die Freunde des Klingenmuseums an Richard Kappeller aus Salzburg mit seinem Messer zum Märchen „Die zwei Brüder“. 21 Messermacher hatten sich beworben.