Änderung des Masterplans 2025
Klinikum will Radiologie nun doch selbst betreiben
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Beim Labor ist mit Synlab ein großer Partner dabei.
Von Björn Boch
Solingen. Bei der Radiologie gibt es einen Strategiewechsel im Städtischen Klinikum. Eigentlich war als Teil des Masterplans 2025 eine Zusammenarbeit mit einem Dienstleister geplant. „Wir haben das intensiv analysiert und uns entschieden, das selbst zu machen“, erklärt Kai Sturmfels (CDU), Vorsitzender des Aufsichtsrats. Derzeit würden Bewerber für die Chefarztstelle gesichtet, die zeitnah besetzt werden soll.
Das Klinikum will in den kommenden Jahren 120 Millionen Euro investieren, den Großteil davon in einen Neubau, der die Patientenbetten beherbergen soll. Investiert wird auch in ein Parkhaus, ein Facharzt- und Bildungszentrum, die Digitalisierung und medizinische Geräte – darunter der Roboter „Da Vinci“.
Nachdem die Entscheidung für einen Eigenbetrieb der Radiologie gefallen sei, werde „die nächste größere Anschaffung“ ein Gerät der Magnetresonanztomographie (MRT) der neuesten Generation sein, so Sturmfels. Auch in die Computertomographie (CT) soll Geld fließen.
In die Radiologie werden 4 bis 5 Millionen Euro investiert
Baulich werde man dafür sorgen, „dass die Radiologie mehr Platz hat“. Zwischen 4 und 5 Millionen Euro werden investiert, das Behandlungsspektrum erweitert. Die Entscheidung für die Radiologie zeige auch, „dass wir nicht nur outsourcen“, so Sturmfels. Das sei kein Dogma, sondern stets Ergebnis wirtschaftlicher und strategischer Überlegungen.
Im Zuge der Konsolidierung – das Klinikum hat 2020 und 2021 erstmals schwarze Zahlen geschrieben nach Millionen-Verlusten in den Vorjahren – ist die Wäscherei aufgegeben worden. Die Pathologie wird von der Amedes-Gruppe betrieben. Das Labor erhält mit Synlab einen externen Partner. Synlab bringe sein Wissen ein und organisiere den Betrieb einer komplett neuen Laborstraße. „Die Mitarbeiter sind und bleiben aber beim Städtischen Klinikum angestellt. Das ist erklärter Wille von Politik und Geschäftsführung“, erklärt Kai Sturmfels.
Mit dem neuen Labor, das im Haus B geplant ist, und Synergieeffekten bei Einkauf und Logistik sieht Dr. Martin Eversmeyer, Kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums, eine Verbesserung von rund 600 000 Euro jährlich in der Ergebnisrechnung. Das Ergebnis der Radiologie soll sich um bis zu 800 000 Euro jährlich verbessern. Eversmeyer schließt betriebsbedingte Kündigungen aus, die eine oder andere Stelle werde in bestimmten Bereichen aber nicht neu besetzt. „Wir hatten vor zwei Jahren dramatische Probleme auf der Erlösseite. Das ist jetzt anders.“ Anders sei die Lage auch in der Pflege, wo Stellen 1:1 refinanziert werden. Hier wurden rund 100 neue Stellen geschaffen. Weitere sollen folgen.
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