Jahresabschluss
Klinikum erreicht „kräftige schwarze Null“
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Die Patientenzahlen sind im städtischen Klinikum gestiegen – Die Notaufnahme hat lange Wartezeiten.
Solingen. Das Städtische Klinikum Solingen (SKS) hat das Jahr 2022 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. „Unser Jahresabschluss weist ein Plus von rund 900 000 Euro aus“, erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Kai Sturmfels (CDU), auf Anfrage unserer Redaktion. Das Ergebnis bezeichnete er als „eine kräftige schwarze Null“. Zum dritten Mal in Folge habe man ein positives Jahresergebnis erzielt. „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben uns wirtschaftlich stabilisiert“, so Sturmfels. Es gebe aktuell in Deutschland mehr Häuser, die rote Zahlen schreiben, also solche mit schwarzen.
Ebenfalls erfreulich sei die Entwicklung der Fallzahlen. Einige Krankenhäuser hätten das Problem, dass die Fallzahlen aus der Zeit vor Corona noch nicht wieder erreicht werden konnten. „Das Klinikum hat das schon 2022 geschafft. Und in diesem Jahr steigen sie weiter. Auch das ist positiv und gegen den allgemeinen Trend.“
Die steigenden Patientenzahlen seien allerdings Fluch und Segen zugleich. „Das ist positiv für die wirtschaftliche Gesamtsituation, bringt uns in der einen oder anderen Abteilung aber an die Belastungsgrenze“, berichtet Sturmfels. Das drücke sich zum Beispiel in der Notaufnahme in längeren Wartezeiten aus.
Dem Vorschlag, eine Gebühr beim Besuch der Notaufnahme zu erheben, kann Sturmfels zwar „durchaus etwas abgewinnen“, da er eine gewisse Steuerungsfunktion bringen könnte. Außerdem sei es in der Notaufnahme nicht möglich, auch nur annähernd kostendeckend zu arbeiten. Allerdings könne es zu Problemen führen, wenn nun in der Notaufnahme auch noch Geld kassiert werden müsse.
Eine weitere Auswirkung der steigenden Fallzahlen: „Nicht alle, die zu uns wollen, bekommen das Ein- oder Zweibettzimmer, das sie gerne hätten.“ Das sei bei geplanten Operationen ein Nachteil: „Bei elektiven Eingriffen spielt Aufenthaltsqualität für die Patientinnen und Patienten eine große Rolle.“ Diese Engpässe zeigten, dass es Ausbau- und Modernisierungsbedarf gebe.
Wie berichtet plant das SKS umfangreiche Investitionen von mehr als 120 Millionen Euro – unter anderem in ein neues Bettenhaus samt Hubschrauberlandeplatz sowie ein Bildungs- und Facharztzentrum. Die ersten sichtbaren Zeichen sollen der Bau eines Parkhauses sein, das über Parkgebühren refinanziert wird, sowie eine Kindertagesstätte. „Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, dass es losgehen kann“, so Sturmfels. Für das Parkhaus sei bereits der Antrag auf Baugenehmigung gestellt – auch die Arbeiten für die Kita sollen noch 2023 starten. Sie wird öffentlich sein, ein bestimmtes Kontingent werden aber Mitarbeitende des Klinikums bekommen.
„Fast nur positive Signale“ zur Landeskrankenhausplanung
Keine Vorentscheidungen gebe es mit Blick auf die Landeskrankenhausplanung – darin gibt die Landesregierung Bedingungen vor, die ein Krankenhaus erfüllen muss, damit es einen Versorgungsauftrag erhält. Zwar seien die Gespräche mit den Kostenträgern (Krankenkassen) seitens des Klinikums abgeschlossen und es gebe – bezogen auf die Abteilungen und Leistungsgruppen – „fast nur positive Signale“. Sturmfels glaubt auch, dass die Einschätzung der Kassen „sicher Gewicht hat“ mit Blick auf die Umbaupläne und den Masterplan. „Aber am Ende entscheidet das Ministerium.“