Klimawandel
Wasserverneblung und grüne Dächer gegen die Hitze
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In Solingen gibt es keinen festgeschriebenen Hitzeaktionsplan, sondern fortlaufende Maßnahmen.
Von Anja Kriskofski
Solingen. Die ganz große Hitze ist zwar vorerst abgeklungen. Tage mit außergewöhnlich hohen Temperaturen von 37 Grad und mehr wird es laut Experten jedoch in Zukunft häufiger geben. Einen fertig ausgearbeiteten Hitzeaktionsplan hat die Stadt Solingen zwar nicht.
Stadtwerke wollen bis 2035 klimaneutral arbeiten
An Maßnahmen, die zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels nötig sind, werde jedoch seit zehn Jahren kontinuierlich gearbeitet, teilt Stadtsprecherin Stefanie Mergehenn auf Anfrage mit: „Das ist ein dynamischer Prozess, der nie abgeschlossen sein wird.“ Geplant sei ab 2023 zum Beispiel ein Projekt in Ohligs, bei dem die Hitzebelastung in Straßen beispielsweise durch Wasservernebelung reduziert werden soll. Die Stadt Köln hatte einen solchen Testlauf in der vergangenen Woche durchgeführt.
Mitte, Ohligs und Wald sind Hitzeinseln
An den Maßnahmen gegen die Hitze sind in Solingen mehrere Abteilungen der Stadtverwaltung eingebunden. So hat der Stadtdienst Gesundheit gerade eine Broschüre herausgegeben, die Tipps zum richtigen Verhalten bei starker Hitze gibt: von ausreichender Flüssigkeitszufuhr über passende Kleidung bis hin zum Abschirmen der Wohnräume. Auch Symptome eines Hitzschlags und Erste-Hilfe-Maßnahmen sind aufgeführt. Der Flyer kann von Altenpflegeheimen sowie ambulanten Pflegediensten bei der Stadt Solingen bestellt werden.
Schul-Neubauten bekommen begrünte Dächer
Bei vielen Maßnahmen geht es hingegen darum, die Gebäude, Straßen und Bepflanzung an die Folgen des Klimawandels anzupassen. So sollen die Dächer städtischer Neubauten begrünt werden, wie es bei der Kindertagesstätte Sonnenblume an der Lützowstraße bereits vor Jahren umgesetzt wurde. Aktuell werde es Dachbegrünungen für die Erweiterungsbauten des Mildred-Scheel- Berufskollegs und des Friedrich-List-Berufskollegs sowie für den Anbau der Sporthalle Burg geben.
So werde nicht nur Regenwasser zurückgehalten, sondern durch Verdunstungsleistung auch die Umgebung gekühlt. Aus Mitteln des Nachhaltigkeitsfonds würden solche Maßnahmen auch für Privathäuser gefördert.
Gekühlt werden soll das Stadtklima zudem durch weitere jährliche Baumpflanzungen. Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass diese auf öffentlichen Flächen erheblich gesteigert worden seien: Von früher durchschnittlich 150 Bäumen pro Jahr (bis 2019) auf mehr als 245 Setzlinge im Herbst 2021 und Frühjahr 2022. Auch Baumpflanzungen auf privaten Flächen werden unterstützt. Kühlung sollen auch kleinere Waldflächen im Stadtgebiet bringen. So wird ein solcher Parkwald auf dem Friedhof Kasinostraße angelegt.
Stadtbäume leiden unter der Trockenheit
Bei Planungsverfahren gebe es zudem den sogenannten „KlimaCheck“, der alle Umweltaspekte berücksichtige, um extreme Wetterlagen wie zum Beispiel große Hitze zu dämpfen.