Hunderte Teilnehmer erwartet
Kirchenmorgen setzt auf Kreativität
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Drei Kirchenkreise laden ein, an der Zukunft der Gemeinden zu arbeiten.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Beim Kirchenmorgen an Pfingsten geht es darum, sich gemeinsam mit vielen anderen Gedanken um die Zukunft der Kirche zu machen. „Werkstatt“ haben die Verantwortlichen das Format bewusst genannt, denn in mehreren kleinen „Schmieden“ sollen Ideen entstehen, wie Kirche künftig Menschen erreichen kann. Das ST ist dabei Medienpartner.
Teams aus drei Kirchenkreisen haben zu Schlagworten wie zum Beispiel Reise, Entrümpelung, Baustelle oder Imbiss Arbeitskonzepte entworfen und laden ein, am Pfingstwochenende gemeinsam diesen Themen intensiv nachzuspüren und Zukunftsvisionen zu entwickeln. Wie soll es sein? Was wünsche ich mir von Kirche? Das sind dabei die zentralen Überschriften der elf Werkstätten, für die man sich im Vorfeld entscheiden und anmelden muss: entweder für beide Tage oder man sucht sich für jeden der zwei Tage ein Thema aus.
„Dort geht es nicht zu wie in beruflichen Seminaren, an deren Ende einem vor lauter Input und Konzentration der Kopf raucht“, sagt der Remscheider Pfarrer Matthias Schmid vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ). Er ist im Leitungsteam der Werkstatt „Dear white church, Dear colorful church“, die im Ohligser Ebbtron stattfindet. Zwei Tage lang erwarten die Teilnehmer dort neben Referaten und Gesprächsrunden auch Auftritte eines Chores, die Buchvorstellung von Sarah Veceras Werk „Wie ist Jesus weiß geworden“ oder Songs und Texte von Judy Bailey und Patrick Debuhl in einer Konzertlesung. „Das Leben ist nicht schwarz-weiß“, ist diese überschrieben.
„ Es ist Zeit, das Thema Rassismus in der Kirche nachdrücklich anzugehen“, sagt Schmid, der die Teilnehmer mit seinem Team auf eine Reise mitnehmen möchte: Vom Status Quo hin zu einer ehrlichen Kirche für alle ohne jegliche Diskriminierung, weder offen noch versteckt. „Wir starten mit einer selbstkritischen Bestandsaufnahme, und im zweiten Schritt soll es um die Frage gehen, welche Wege zu gehen sind, um Kirche wahrhaftig antirassistisch werden zu lassen.“
Gesang, Tanz und „wuselige Lebendigkeit“
Stefanie Schlüter ist federführend im Team der Werkstatt „Kirchenschwarm“, die im Saal der Stadtkirche plus Nebenräumen stattfindet. Schwarm ist ein Begriff, den man im Kontext mit Bienen kennt und der für den Zusammenhang zwischen gemeinschaftlicher Stärke und Individualität steht. „Da setzen wir an und füllen ihn mit wuseliger Lebendigkeit“, erläutert Schlüter. „Wir singen, tanzen und bewegen uns und sind unter der Anleitung der Künstlerinnen Heike Ponge und Fia Biba gemeinsam gestalterisch kreativ.“ Außerdem werden mit Choreographin Anne Grafweg tänzerische Ausdrucks-formen entwickelt und mit Fabakary Jobateh (Papa Joe)“ wird getrommelt. „Wenn das Wetter es zulässt, möchten wir mit unseren Workshop-Ergebnissen nach draußen gehen.“
Pfarrer Joachim Römelt assoziierte mit dem Begriff „Imbiss“, dem Thema der Werkstatt in Dorp, sofort den Bibelsatz „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“. Folglich gehe es mit Gesprächen, Musik, gemeinsamen Mahlzeiten und einem Ausflug in die Gartenzimmer der Gärtnerei Ulrich um die Frage: Was ernährt den Menschen in körperlicher wie in seelischer Hinsicht? Das Bild von Kirche als Gasthaus sei in der Dorper Gemeinde schon im sogenannten Gasthaus-Gottesdienst-Format bedient, erläuterte Römelt. Gestartet werde damit, gemeinsam zusammenzutragen, wo man schon einmal in der Kirche schlecht gegessen habe, um im Bild zu bleiben und daraus abzuleiten, wie die „Speisekarte“ in Zukunft aussehen muss, um Menschen Wohlfühl-Momente zu schenken und damit den Wunsch, wiederzukommen.
Infos zu den Werkstätten
Anmeldung: Alle Infos, Zeiten, Anmeldung und eventuelle Programmänderungen zu den Werkstätten unter
https://kirchenmorgen.de/die-werkstaetten.
Teilnahme: Mit dem Anmeldeformular wird auch eine Kinderbetreuung angeboten.
Die Teilnahme am Kirchenmorgen ist kostenfrei. Für Essen und Trinken wird gegen einen Obulus gesorgt.