Theater on Tour Darmstadt gibt ein Gastspiel im ausverkauften Pina-Bausch-Saal.
Von Jutta Schreiber-Lenz
Solingen. Beim Happy End im ausverkauften Pina-Bausch-Saal wurde Feuerwehrmann Sam gut gelaunt gefeiert. Der Kinderheld und seine Freunde verabschiedeten sich mit peppiger Musik von ihrem Publikum.
Anderthalb Stunden lang hatte das Ensemble des Theaters on Tour Darmstadt für spannende Unterhaltung bei Groß und Klein gesorgt. Das Campingabenteuer, bei dem Feuerwehrmann Sam mit seinen Kollegen Penny und Elvis, sowie dem immerwährenden Pechvogel Norman Price einem Forscher-Paar bei seiner Suche nach dem seltenen „knallroten Eichhörnchen“ half, kam bestens an.
Das, was das Ensemble der bekannten Tournee-Bühne für seine Zuschauer zelebrierte, war ein rundum gelungener Mix aus Vielerlei: Eine ansprechende Geschichte in ansprechenden Kulissen, die mit wenigen Handgriffen von den Akteuren selbst verändert werden konnte, liebevolle Kostüme, eine auf das Zielpublikum zugeschnittene Sprache und Hauptfiguren, die genau so daher kamen, wie sie aus dem Fernsehen bekannt sind. Die Feuerwehr-Leute sowie Norman Price agierten nämlich sozusagen als Animationsfiguren in Ganzkörper-Kostümen, inklusive Masken. Dass damit die Ausdrucksmöglichkeiten von Mimik entfielen, machten Sprachmelodie und Gestik aber reichlich wett, zumal der Wiedererkennungswert aus der Serie für das kleine Publikum damit von der ersten Spielsekunde an bei einhundert Prozent lag.
Gebannt verfolgten die Zuschauer, wie die Expedition um die beiden Biologen Valentina Vogel und Bernhard Biber in die Berge von Pontypandy aufbrach und auf ihrer Suche nach dem seltenen Eichhörnchen allerhand Schwierigkeiten zu bewältigen hatten. Nicht nur das Löschen des Feuers, das durch Unachtsamkeit im Umgang mit dem Grill für die Würstchen verursacht wurde, und die Rettung von Norman, der in einer Höhle abgestürzt war, standen am Ende auf der Bilanz von Feuerwehrmann Sam. Auch dass man nur als Team zum Ziel kommt, weil eben Zusammenhalt und Loyalität stark machen, konnten die Kinder lernen, ebenso wie viel Größe es bedeutet, Fehler zu verzeihen und sich die Hand zur Versöhnung zu reichen.
Temporeich und mit vielen eingängigen Songs inszeniert, schaffte Sam es schnell, das Publikum für sich zu gewinnen.
Völlig unerwartet taucht das knallrote Eichhörnchen auf
Außerdem holte sich das Ensemble bei den Zuschauern immer wieder Hilfe, um die Handlung voranzutreiben. Sei es, um richtig Countdowns herunterzuzählen, um jemanden möglichst laut zu rufen oder auch, um entscheiden zu lassen, ob Norman überhaupt – obwohl er sich heimlich dazu geschlichen hatte – an der Expedition teilnehmen dürfe. Die Kinder im Saal fieberten in jedem Fall mit, zum Beispiel als das knallrote Eichhörnchen erstmalig in einer Bühnen-Ecke auftauchte. Am Ende gab es tosenden und begeisterten Beifall.