Wohltätigkeitsaktion
Sorge um Kinder und eigene Krankheit
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Die Kette der helfenden Hände hilft alleine in der Vorweihnachtszeit in über 800 Fällen.
Von Simone Theyßen-Speich
Solingen. Manchmal kommt im Leben alles zusammen. Das Gefühl hatte auch Pasquale Fertitta in den vergangenen Jahren. Der 54-jährige alleinerziehende Vater ist selbst schwer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Einer von vielen Fällen, in denen die Kette der helfenden Hände, die Wohltätigkeitsaktion des ST, zumindest finanziell etwas helfen kann.
Seine Leidensgeschichte begann 2018 mit der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine 13-stündige Operation hat Pasquale Fertitta damals über sich ergehen lassen müssen. „Es wurde nicht nur der Bauchspeicheldrüsenkopf entfernt, sondern auch die Gallenblase und der Zwölffingerdarm“, erzählt der Familienvater.
Auf die OP folgten 15 Kilo Gewichtsverlust und eine lange Chemotherapie. Nach wie vor hat er noch einen Port an der Schulter, über den die Chemotherapie gelaufen ist. „Der soll auch fünf Jahre drin bleiben, falls noch mal etwas kommt und der Krebs wieder behandelt werden muss“, skizziert er die ständige Angst. Noch heute muss er täglich 14 Tabletten einnehmen. Momentan ist sein Zustand stabil. „Aber bei den regelmäßigen Untersuchungen im Krankenhaus kommt die Angst jedes Mal zurück“, so Fertitta.
Dann werden die beiden Kinder jedes Mal für drei Tage von den Großeltern betreut. Ansonsten kümmert sich der 54-Jährige alleine um Maria (7) und Edgar (2). Durch die Mutter der Kinder hat er keine große Unterstützung. „Sie erlitt nach der zweiten Entbindung 2019 eine Wochenbett-Depression, mittlerweile ist sie mit einer Psychose in der Tagesklinik“, erzählt Pasquale Fertitta. Unterstützt durch den Kinderschutzbund soll jetzt mit ihr eine Besuchsregelung aufgebaut werden.
Mitten in seiner eigenen schweren Krankheit musste er damals um seine Kinder kämpfen. „Zum Glück hat mir ein Arzt attestiert, dass ich trotzdem in der Lage bin, mich um meine Kinder zu kümmern.“ Seine eigenen Bedürfnisse hat er seitdem immer hinten an gestellt. „Auch die Reha-Klinik habe ich nach zehn Tagen verlassen, weil Edgar eine Magen-Darm-Erkrankung bekam“, erinnert er sich.
Beruf als Fernfahrer kann er nicht mehr ausüben
Seinen Beruf als Fernfahrer, bei dem er europaweit unterwegs war, kann er nicht mehr ausüben. „Das fällt mir schwer, ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet“, erzählt er. Jetzt ist es sein 80-jähriger Vater, der ihn unterstützt. Auch seine vier Kinder aus erster Ehe – der älteste Sohn ist 31 –, zu denen er guten Kontakt hat, helfen immer mal wieder. Dass er selbst und die Kinder gesund bleiben – das ist der größte Weihnachtswunsch von Pasquale Fertitta. „Vor ein paar Wochen hatte ich plötzlich wieder acht Kilo Gewichtsverlust – und die Angst war direkt wieder da. Zum Glück war es kein neuer Tumor“, beschreibt er das ständige Auf und Ab der Gefühle.
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