Kein Abschluss ohne Anschluss

Damit es für alle nach der Schulzeit einen Fahrplan gibt

Die Mitglieder der Steuerungsgruppe „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wollen bei der Vermittlung von Jugendlichen in die Arbeitswelt noch enger an einem Strang ziehen.
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Die Mitglieder der Steuerungsgruppe „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wollen bei der Vermittlung von Jugendlichen in die Arbeitswelt noch enger an einem Strang ziehen.

Was muss getan werden, um Schulabsolventen in die Arbeitswelt zu vermitteln?

Von Kristin Dowe

Solingen. Die Situation ist wohl vielen Lehrkräften bekannt. Jahrelang haben sie ihre Schützlinge begleitet und plötzlich sind sie in der zehnten Klasse – und nach den letzten Sommerferien vom Radar der Schule verschwunden.

Damit kein junger Mensch nach der Schulzeit ohne Fahrplan dasteht, wie es nun weitergeht, ist auch in Solingen bereits seit einigen Jahren das landesweite Projekt „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) etabliert.

Gemäß einer Landesverordnung müssen sich die Verantwortlichen in den Kommunen – in Solingen sind dies die Mitglieder der zuständigen Steuerungsgruppe – jetzt zur sogenannten Verantwortungskette bekennen.

So nahmen die Beteiligten unter anderem an Workshops teil, um die Zusammenarbeit bei KAoA zu optimieren, damit alle Räder in Zukunft noch besser ineinandergreifen. So sei es vorher häufiger der Fall gewesen, dass die Zuständigkeiten nicht klar geregelt waren und doppelt gearbeitet wurde, weil die Kommunikation nicht reibungslos lief. „Mit der jetzt beschlossenen Verantwortungskette kann das nicht mehr passieren, da alle Beteiligten in die Pflicht genommen werden“, erklärt Maria Carroccio Ricchiuti.

Allein kann die Schule das nicht leisten.

Projektkoordinatorin Maria Carroccio Ricchiuti

Sie koordiniert das Projekt bei der Stadt. „Die Schule ist auf diesem Weg zwar die erste Instanz, aber allein kann sie es nicht leisten. Die Workshops haben gezeigt, dass unsere Zusammenarbeit dafür schon auf einem guten Boden steht.“

Dafür müssten betroffene Schülerinnen und Schüler frühzeitig identifiziert und bei der möglichen Weitergabe von Informationen auch Datenschutzvorschriften berücksichtigt werden.

Auch die Wirtschaft nehme im Zuge des Fachkräftemangels einige Mühen auf sich, berichtet Carmen Bartl-Zorn von der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK): „Wir gehen ganz gezielt auf die Schüler zu und bringen sie, wenn nötig, auch persönlich zu den Angeboten hin.“ Wenn beim Treffen mit dem potenziellen Arbeitgeber dann „der Funke überspringt“, könne noch am selben Tag ein Praktikum vereinbart oder sogar ein Ausbildungsvertrag aufgesetzt werden.

Oft sei bei den Arbeitgebern noch Überzeugungsarbeit erforderlich, dass gute Noten kein Garant sind, die am geeignetsten Bewerber zu finden, beobachtet Lea Pistorius von der Wirtschaftsförderung. „Da müssen wir bei den Betrieben noch die Perspektive erweitern.“

Weitere Infos auch für Eltern rund um das Projekt gibt es unter: https://t1p.de/vgn7m

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