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Jugendamt unterstützt Kinder mit Behinderung
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Eingliederungshilfen werden künftig zentral gebündelt.
Von Anja Kriskofski
Solingen. Sie beraten Familien, deren Kind einen Integrationshelfer im Schulalltag braucht oder eine Lerntherapie wegen Lese-Rechtschreib-Schwäche macht: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), dem Jugendamt. Über 250 Kinder und Jugendlichen erhielten derzeit solche „Eingliederungshilfen“. Das dafür zuständige, sechsköpfige ASD-Team arbeitet künftig zentral am Ohligser Standort Kieler Straße 15, wo bislang das Bürgerbüro war.
Es ist ein erster Schritt, um die Strukturen zu vereinfachen, vor allem für die betreuten Familien. Denn während das Jugendamt für Kinder und Jugendliche mit seelischen Beeinträchtigungen zuständig sei, kümmere sich das Sozialamt um junge Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung (aktuell 187 Kinder und Jugendliche). Als dritter Träger ist der Landschaftsverband Rheinland beteiligt. „Eltern bringt es an die Grenzen der Belastbarkeit, wenn ihre Kinder mehrfach behindert sind und sie mit verschiedenen Stellen zu tun haben“, sagt Rüdiger Mann, Leiter des Stadtdienstes Jugend. Er begrüßt deshalb eine geplante Änderung: Ab 2028 sollen allein die Jugendämter für die Eingliederungshilfen verantwortlich sein, so will es der Gesetzgeber.
Der Solinger ASD bereitet das mit seiner Umstrukturierung nun vor. Bevor eine Eingliederungshilfe bewilligt werde, stelle das Jugendamt im Gespräch mit den Familien den Bedarf fest, erklärt ASD-Leiter Mike Wetzel. Zudem werde ein Gutachten eines Kinder- und Jugendpsychiaters eingeholt. „Das kann bis zu einem Dreivierteljahr dauern“, berichtet Mitarbeiterin Christa Bertenburg. Rund 80 Prozent der betreuten Kinder und Jugendlichen hätten Autismus. „Andere haben Zwänge, Ängste oder ADHS.“ Indem das Jugendamt zum Beispiel einen Integrationshelfer finanziert, soll ihnen die Teilnahme am Schulunterricht ermöglicht werden. Gerade bei solchen Integrationshilfen stiegen die Zahlen landesweit, so Wetzel.
Kontakt zum Team Eingliederungshilfe beim ASD: Tel. 2 90-54 27.