Wohnen

Hohe Kosten erschweren Planung von Neubauprojekten

Anwohner beklagen die Situation an der Beckmannstraße – der Spar- und Bauverein gelobt Besserung.
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Anwohner beklagen die Situation an der Beckmannstraße – der Spar- und Bauverein gelobt Besserung.

Anwohnerin beklagt Situation an der Beckmannstraße. Der Spar- und Bauverein reagiert.

Von Manuel Böhnke

Solingen. Dagmar Meising wundert sich: Wie kann es sein, dass an der Beckmann- sowie der Kirberger Straße Wohnungen teilweise seit Jahren leer stehen, inzwischen ganze Mehrfamilienhäuser? Schließlich sei bezahlbarer Wohnraum knapp. Zudem bemängelt die Solingerin, dass sich der Zustand der Immobilien zusehends verschlechtere – mit Auswirkungen auf die einst gepflegte Nachbarschaft, zu der sie gehört. „Bürgersteige und Vorgärten werden nicht mehr gepflegt, Fenster und Türen wuchern ganz allmählich mit Efeu zu“, berichtet sie dem ST.

Der Spar- und Bauverein (SBV) als Eigentümer der Objekte zeigt Verständnis für Meisings Unmut. Man verfolge als Genossenschaft die Selbstverpflichtung, „modernen, sicheren und klimagerechten Wohnraum zu fairen Bedingungen“ bereitzustellen.

Das soll auch an der Beckmann- sowie der Kirberger Straße geschehen. Das Quartier sei „für eine umfangreiche Baumaßnahme“ vorgesehen. Dafür ist notwendig, die bestehenden Mieter umzuquartieren. Denn die Genossenschaft spricht seinen Mitgliedern ein Dauernutzungsrecht für ihren Wohnraum zu. Deshalb ist es Teil des Planungsprozesses, mit ihnen über den Umzug in eine andere Liegenschaft zu sprechen – und diesen zu realisieren.

Danach kann die Arbeit beginnen – normalerweise. Doch im Bereich Beckmann- und Kirberger Straße stockt das Projekt. Vorgesehen sei ein „bestandsersetzender Neubau mit höchsten Klimaschutzanforderungen“. Dieser sollte in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Die derzeitige Baukostenentwicklung lasse jedoch „keine seriöse Projektentwicklung zu“. Die Verantwortlichen prüfen, wie sich die neuen Rahmenbedingungen auf die Pläne auswirken. Alternativ sei etwa eine „umfangreiche Instandsetzung“ denkbar.

Nichtsdestotrotz betont die Genossenschaft, dass der Auftrag der Wohnraumversorgung im Fokus ihrer Arbeit stehe. „In unserer Siedlung Weyersberg haben wir die Häuser, die für bestandersetzenden Neubau weichen werden, temporär in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung für wohnungssuchende Flüchtlinge aus der Ukraine hergerichtet, um den Wohnungsmarkt in Solingen kurzfristig zu entspannen“, nennt der Vorstand ein Beispiel.

Gleichzeitig kündigt der SBV an, den Zustand der Grundstücke an der Beckmannstraße verbessern zu wollen. Dagmar Meising bestätigt, dass die ersten Arbeiten bereits stattgefunden haben.

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