Aktion

Grüne Politikerinnen erinnern an die Proteste im Iran

Grünen-Sprecherin Dorothea Geßner (l.) und Shabnam Arzt, die über Frauen im Iran sprach, beim Frauen-Frühstück.
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Grünen-Sprecherin Dorothea Geßner (l.) und Shabnam Arzt, die über Frauen im Iran sprach, beim Frauen-Frühstück.

Gemeinsames Frühstück zum Internationalen Frauentag.

Von Moritz Berger

Solingen. Ein halbes Jahr dauert die Protestwelle im Iran nun schon an, auch wenn sie kaum mehr Beachtung in den Schlagzeilen findet. Getragen werden die Aufstände gegen das Regime vor allem von Frauen, die sich nicht länger unterdrücken lassen wollen. Den Internationalen Frauentag in der vergangenen Woche nutzten daher viele, um an die Widerstandskämpferinnen in der Islamischen Republik zu erinnern. Auch der Kreisverband Solingen der Grünen hatte aus diesem Anlass für Samstag zu einem Vortrag, verbunden mit einem gemeinsamen Frühstück, eingeladen.

„Mache dich niemals abhängig“, habe ihre Mutter ihr immer geraten, berichtete Dorothea Geßner, Sprecherin der Solinger Grünen. Zu viele Frauen könnten jedoch noch immer nicht nach dieser Maxime ein selbstbestimmtes Leben führen – nicht zuletzt im Iran. An die dortigen Protestlerinnen erinnerte als Gastrednerin auch Shabnam Arzt. „Genau jetzt geschieht Frauen auf Irans Straßen Unrecht, nur weil sie ein normales Leben führen wollen“, machte die Diplom-Pädagogin deutlich. Geboren in Teheran, floh sie im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie vor den herrschenden Mullahs. Sie habe früh verstanden, dass über die Art, wie sie zu Hause lebten, kein Wort verloren werden dufte.

Hauptsächlich Frauen hatten sich im evangelischen Gemeindehaus an der Neuenkamper Straße versammelt. Dabei betreffe das Thema alle, es gelte, „gemeinsam aufzustehen für Feminismus und Gleichberechtigung“, betonte Arzt. Der Geist der Frauen werde versucht zu unterdrücken, doch der Mut der Iranerinnen sei größer als jede Einschüchterung. In ihrem Vortrag ging Shabnam Arzt auch auf das Regime ein. „Die Feindschaft gegen Frauen gehört zu den Grundpfeilern der Islamischen Republik.“ Viele landeten daher in Gefängnissen, würden gefoltert oder vergewaltigt. Doch obwohl die Frauen ihrer Grundrechte beraubt würden, seien sie „keine Opfer, sondern Heldinnen“.

An diese gelte es immer wieder zu erinnern. Den interessierten Nachfragen setzte Arzt daher immer wieder den Appell entgegen, die eigene Stimme zu erheben und damit Öffentlichkeit zu schaffen. „Wenn wir außerhalb des Irans Aufmerksamkeit schaffen, schützt diese die Menschen dort.“ Der Kampf gegen die willkürliche Gewalt dauere an, die Menschen gingen immer noch auf die Straße. Für Shabnam Arzt ein Zeichen, dass der Widerstand diesmal Erfolg haben könnte, „weil die Revolution durch alle Schichten geht“.

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