Fehlerhafte Technik
Gerichtswebseite leitet Bürger in die Irre
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Computerstörung im Landgericht Wuppertal – es ist auch für Solinger zuständig
Solingen. Eine Computerstörung im auch für Solingen und Remscheid zuständigen Landgericht führt zu widersprüchlichen Informationen für Besucher des Justizzentrums Wuppertal: Zu sämtlichen Strafsitzungen erscheinen die Termine mehrfach auf der Internet-Seite, teils mit der Angabe „aufgehoben“, teils mit zutreffenden Daten. In einzelnen Fällen gibt es bis zu vier sich widersprechende Einträge in der Sitzungsliste. Inzwischen sind auch die elektronischen Monitore an den Saaltüren betroffen: Binnen Minuten wechselt die Anzeige. Schließlich steht „Termin aufgehoben“ auf dem Bildschirm, während drinnen verhandelt wird.
Zu Wochenbeginn ließ sich so ausgerechnet eine Polizistin in die Irre führen, die in einem Prozess mit Bezug zu Remscheid aussagen sollte: Sie fehlte und das Gericht musste hinter ihr her telefonieren. Die Frau kam schließlich verspätet aus dem Präsidium zur Aussage und erläuterte: „Ich habe im Internet nachgeschaut und da stand, dass die Verhandlung ausfällt. Nächstes Mal rufe ich zur Sicherheit an.“
Die Webseiten und die Monitore an den Sälen erhalten ihre Daten aus den Computern der verschiedenen Abteilungen, erläuterte ein Gerichtssprecher auf Anfrage unserer Zeitung. Der Vorgang laufe automatisiert – nur eben derzeit falsch. Fehlersuche und Reparatur seien veranlasst. Grundsätzlich müssten sich Zeuginnen und Zeugen nach den Angaben richten, die sie per Post vom Gericht erhalten haben. Die Seiten im Internet seien als Zusatzangebot ohne Gewähr zu sehen. Sie enthielten im Übrigen noch die richtige Information, nur eben im Einzelfall weiter unten in der Liste.
Betroffen sind derzeit nur Strafverhandlungen des Landgerichts. Monitore im Gebäude, die falsche Angaben enthalten, werden vorübergehend einfach von den zuständigen Beamten überklebt – ganz ohne Computertechnik mit einem Zettel und Klebefilm. dilo