Jugend

Fürs Rollhaus wird ein Umzug ausgelotet

Tanja Kasten leitet das 2004 eröffnete Rollhaus – und vertraut auf das Können von Skateboarder Anton Gawantka.
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Tanja Kasten leitet das 2004 eröffnete Rollhaus – und vertraut auf das Können von Skateboarder Anton Gawantka.

Ein möglicher Standort für das Rollhaus könnte Ohligs sein – Einrichtung hat Defizit von rund 50 000 Euro.

Von Anja Kriskofski

Solingen. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Skater und Biker: das Rollhaus an der Konrad-Adenauer-Straße. Rund 200 Besucherinnen und Besucher zähle die Jugendeinrichtung pro Woche, berichtet Leiterin Tanja Kasten. Doch die Skatehalle ist unterfinanziert. Die Förderung sei von Anfang an unauskömmlich gewesen, sagt Dirk Wiebenga, Vorstand bei der Solinger Arbeiterwohlfahrt (Awo), die das Rollhaus 2014 übernommen hatte. Die Awo betreibt mit der Interju (Ohligs) und der Offenen Tür am Weegerhof zwei weitere Jugendeinrichtungen. Um Geld zu sparen, gebe es Überlegungen, das Rollhaus mit einer von beiden zusammenzuschließen und den Standort zu verlegen, etwa nach Ohligs, bestätigt Wiebenga auf ST-Anfrage.

In der Bezirksvertretung Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid hatte Michael Bender (BfS) Anfang März erklärt, dass er sich einen Rollhaus-Umzug in den Solinger Westen wünschen würde. Es habe zwar bereits Gespräche gegeben, sagt Wiebenga. „Aber bislang gibt es nichts, was passt.“ Vorstellbar wäre eine Fabrikhalle, die man für das Rollhaus umgestalten könnte. „Aber sie muss für Jugendliche und Kinder gut erreichbar sein.“

Laut Wiebenga erhält das Rollhaus rund 140 000 Euro Fördermitteln jährlich. „Das reicht nicht aus, um alle Kosten zu decken.“ Bislang habe die Awo das Defizit aufgefangen, die Stadt-Sparkasse Solingen unterstützte zusätzlich. „Das ist aber keine Dauerfinanzierung.“ Für 2023 belaufe sich das Defizit auf rund 50 000 Euro. Die Awo halte dennoch am Rollhaus fest, betont Wiebenga: „Wir haben kein Interesse, uns davon zu verabschieden. Das Rollhaus wird von den Jugendlichen wirklich wahrgenommen.“

Mehr Schulkurse als vor der Corona-Pandemie

Vom Corona-Knick hat sich die Einrichtung vollständig erholt. „Die Besucherzahlen sind wie vor Corona“, sagt Mitarbeiter Stefan Pleuger. „Bei den Schulkursen sind es sogar noch mehr.“ So komme zum Beispiel die Carl-Russ-Schule zweimal in der Woche mit Schülern, auch bei vielen Grundschulen sei das Rollhaus gefragt. „Die Anfragen sind gestiegen.“ Daneben bietet auch der Solinger Sportbund Kurse an. Für Kindergeburtstage, die nur sonntags stattfinden können, ist die Einrichtung laut Tanja Kasten bis nach den Sommerferien ausgebucht.

Frequentiert wird die Skatehalle auch von Skatern und Bikern aus dem Umland bis hin zum Ruhrgebiet. Pleuger: „Es gibt wenige Hallen in der Region.“ Der Standort sei auch wegen der guten Verkehrsanbindung kaum zu toppen. Darauf weist auch die Stadt Solingen hin. Der Standort habe sich insbesondere durch die gute Erreichbarkeit bewährt und trage zur Belebung der Innenstadt bei. „Sollte das Rollhaus aus der Innenstadt verlagert werden müssen, ist es wichtig, dass dieses weiterhin gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Das wäre in Ohligs der Fall“, teilt der Stadtdienst Jugend mit.

Rollhaus

Zeiten: Das Rollhaus ist dienstags bis samstags von 14.30 bis 20 Uhr (dienstags bis 18 Uhr)geöffnet. Zudem alle 14 Tage sonntags von 15 bis 20 Uhr und freitags bis Mitternacht.

Eintritt: 2 Euro.

Gründung: Das Rollhaus wird im kommenden Jahr 20 Jahre alt.

rollhaus.de

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