Josefstal

Freizeitpark Aufderhöhe benötigt Hilfe

So wird der Freizeitpark Aufderhöhe aussehen
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So wird der Freizeitpark Aufderhöhe aussehen.

Das ehemalige Freibadgelände soll sich in einen attraktiven Aufenthaltsort verwandeln. Die Ehrenamtler hoffen auf neue Mitstreiter und finanzielle Unterstützung.

Von Manuel Böhnke

Solingen. Es war kein Scherz: Am 1. April 2022 hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster grünes Licht für den geplanten Freizeitpark Aufderhöhe gegeben. Damit endete eine jahrelange juristische Hängepartie, ausgelöst durch die Klagen eines Anwohners der Höher Heide gegen das Projekt. Die Erleichterung über das OVG-Urteil ist bei Joachim Buchmüller gedämpfterer Stimmung gewichen. „Die lange Warterei hat gezehrt. Uns treiben einige Dinge um“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins, dessen Mitglieder sich seit mehr als 25 Jahren für das Vorhaben einsetzen.

Treibende Kraft war lange Manfred Heim. Der Ehrenvorsitzende ist über 80 Jahre alt, auch Joachim Buchmüller hat das Rentenalter erreicht, Kassierer Paul-Werner Speck möchte sich aus dem Vorstand zurückziehen.

Die Kooperation mit dem TSV Aufderhöhe und der evangelischen Kirchengemeinde St. Reinoldi Rupelrath funktioniere zwar gut, betont Joachim Buchmüller. Aber: „Es mangelt an ehrenamtlichem Engagement, wir brauchen mehr Nachwuchs.“

Nicht die einzige Herausforderung. „Die gestiegenen Kosten brennen uns auf der Seele“, erklärt der Vorsitzende. Um die Pläne für den Freizeitpark umsetzen zu können, sind die Ehrenamtler unter anderem auf Fördermittel und Sponsoren angewiesen. Auch vonseiten der Stadt erhofft sich Joachim Buchmüller finanzielle Unterstützung. 50 000 bis 100 000 Euro sind seiner Schätzung nach alleine notwendig, um das in die Jahre gekommene Vereinsheim zu modernisieren. In dem Gebäude soll perspektivisch unter anderem ein kleiner Kioskbetrieb Platz finden.

Gleichzeitig wünscht sich der Solinger aus dem Rathaus mehr Hilfe hinsichtlich der baurechtlichen Hürden. „Wir vermissen den Schulterschluss mit der Stadt und den sozialen Trägern etwas“, fasst er die Situation zusammen.

Wenngleich sich das Projekt in einer „kritischen Phase“ befinde, hält Joachim Buchmüller an dem Vorhaben fest. „Aufderhöhe ist ein wachsender Stadtteil – wo sollen die Menschen ihre Freizeit verbringen?“, fragt er. Die Antwort des Fördervereins ist klar: im Josefstal.

Das ehemalige Freibadgelände soll sich in einen attraktiven Aufenthaltsort verwandeln. „Nach wie vor ist unser Ziel, die Pläne Schritt für Schritt umzusetzen. Unser Konzept ist auf Jahre angelegt“, betont Joachim Buchmüller. Schachbrett und Boulebahn stehen bereits, das Verwalter-Wohnhaus ebenfalls, die Sauna genieße Bestandsschutz und sei funktionstüchtig. Perspektivisch sollen auf dem Gelände Felder für Beachvolleyball und -fußball entstehen. Letzter Schritt sei die vorgesehene Minigolfanlage. „Die ist die Krönung“, sagt Joachim Buchmüller.

Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Zunächst möchten die Verantwortlichen die rechtliche Basis schaffen, um den Freizeitpark in kleinen Schritten zu eröffnen.

„Wir wollen den Menschen die Möglichkeit geben, sich hier bei uns im Josefstal aufzuhalten“, erklärt der Vorsitzende. Ziel sei eine Art offene Tür, die in erster Instanz ermöglicht, Zeit auf den freien Flächen zu verbringen, dort zu spielen – und ein Gefühl für die idyllisch gelegene Anlage zu bekommen.

Geschichte

2009 nahm die Stadt den ersten Anlauf für einen Bebauungsplan (H 571) für den Freizeitpark Aufderhöhe. Dieser scheiterte nach der Klage eines Anwohners der Höher Heide im August 2012 vor dem nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster. Knapp zwei Jahre später begann die Arbeit an einem vorhabenbezogenen, sozusagen auf den Freizeitpark zugeschnittenen, Bebauungsplan (H 671). Im September 2019 fasste der Stadtrat den entsprechenden Satzungsbeschluss. Daraufhin stellte der Anwohner der Höher Heide erneut einen Antrag auf eine Normenkontrollklage. Diese wies das OVG am 1. April des vergangenen Jahres zurück.

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