425.000 Euro pro Stück
Freiwillige Feuerwehr erhält moderne Ausrüstung
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Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach übergab am Wochenende sechs moderne Löschfahrzeuge.
Von Jutta Schreiber-Lenz und Manuel Böhnke
Solingen. Die roten Löschfahrzeuge, die am Samstag vor dem Rathaus standen, gaben ein eindrucksvolles Bild ab. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) übergab im Beisein von Ordnungsdezernent Jan Welzel (CDU), der Feuerwehrspitze Dr. Ottmar Müller und Sebastian Wagner sowie Gästen aus Politik und Verwaltung sechs neue Einsatzfahrzeuge an die Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Modelle des Typs LF 10 – Fahrgestell von Mercedes-Benz, Aufbau der Firma Rosenbauer – wurden von Gottfried Kreuzberg, Abteilungsleiter Technische Dienste der Feuerwehr, beschafft. Rund zweieinhalb Jahre hatte der Prozess in Anspruch genommen. Dazu gehörte, nicht nur exakt die Fahrzeuge zu ordern, die für die Einsätze der Löscheinheiten bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit optimal sind. Sondern auch für die flächendeckende Schulung der Einsatzkräfte auf den neuen Fahrzeugen zu sorgen, die technisch und funktional einen Mehrwert zu den ausgemusterten aufweisen.
Stadt übergibt neue Löschfahrzeuge an die Freiwillige Feuerwehr




„Bei der Lieferfirma sind Multiplikatoren ausgebildet worden, die hier vor Ort ihre Kameraden und Kameradinnen in das Neue eingewiesen haben“, erläutert Kreuzberg. Die alten Fahrzeuge würden nun verkauft. „Wir haben noch verwendbares Material wie Kettensägen oder Ähnliches zur Weiterverwendung gesichert“, sagte er und freute sich spürbar auf nun 17 kommende Jahre mit den neuen Autos. „So lange ist die offizielle Laufzeit von Einsatzfahrzeugen.“ „Erstmals in der Geschichte der Feuerwehr Solingen verfügen damit alle freiwilligen Einheiten über einen einheitlichen Fahrzeugtyp als erstausrückendes Löschgruppenfahrzeug“, erklärt die Stadt. Dies erleichtere Aus- und Fortbildung sowie das Einbinden der Kräfte in das Einsatzgeschehen. Die einzige Ausnahme bilde die Burger Löscheinheit 8. Für sie sei ein spezielles Löschfahrzeug vorgesehen, „das auf die besonderen Belange des Burger Einsatzgebietes ausgerichtet sein wird“.
Die sechs neuen Fahrzeuge kosten pro Stück rund 425.000 Euro. Die Investition war notwendig, da die Vorgängermodelle das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht hatten. Die Nachfolger verfügen über die „gleichen einsatztaktischen Standards“ wie die Gefährte der Berufsfeuerwehr. Dazu gehören Wärmebildkameras, Gasmessgeräte sowie mobile Rauchvorhänge. Auch ist es laut Rathaus-Angaben möglich, Schlauchleitungen während der Fahrt vom Heck des Fahrzeuges aus zu verlegen. Zudem können sich vier Kräfte in der Fahrzeugkabine während der Anfahrt mit Atemschutzgeräten ausrüsten.
Solingen: Jeder Einsatzführer bekam einen symbolischen Schlüssel überreicht
Für Tim Kurzbach war der Festakt vor dem Rathaus mehr als eine Übergabe technischer Geräte. „Eigentlich würde ich lieber von ‚Einweihung‘ sprechen, obwohl der Begriff etwas schief ist“, sagte er, bevor er den Verantwortlichen je einen symbolischen Fahrzeugschlüssel übergab. „Aber er spiegelt eher den Kern dessen wider, um was es mir geht: nämlich den Einsatz von Menschen anzuerkennen, die sich in ihrer Freizeit für den Schutz, die Sicherheit und die Gesundheit ihrer Mitbürger einsetzen.“
Für ihn seien die freiwilligen Löscheinheiten der „andere Lungenflügel der Feuerwehr“. Der eine wie der andere sei notwendig für die Stadt. Deshalb sei es auch ein Zeichen des Respekts, nun erstmalig alle freiwilligen Einheiten mit fabrikneuen Fahrzeugen auszustatten und nicht – wie in der Vergangenheit üblich – regelmäßig mit dem abgelegten Material der Berufsfeuerwehr zu versorgen.
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Standpunkt: Investition in die Zukunft
Von Manuel Böhnke
Sie sind da, wenn es darauf ankommt: die freiwilligen Löscheinheiten der Klingenstadt. Regelmäßig beweisen sie, dass sich die Solingerinnen und Solinger im Ernstfall auf ihr Engagement verlassen können. Zu künftigen Notfällen rücken die Einsatzkräfte mit ihren neuen Löschfahrzeugen aus. Die Millionen-Investition war notwendig, da die Vorgängermodelle das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht hatten. Der Weg zu den neuen Fahrzeugen unterstreicht jedoch den Stellenwert, den die freiwillige Feuerwehr genießt. Die Wahl fiel nicht auf Standardmodelle. Stattdessen konzipierte ein Arbeitskreis die Fahrzeuge in Absprache mit den ehrenamtlichen Kräften. Herausgekommen ist eine Lösung, die neue Möglichkeiten eröffnet. Auch in die Berufsfeuerwehr wird in den kommenden Jahren kräftig investiert. Bis 2030 möchte die Stadt die Feuerwachen in Ohligs, Wald und Mitte nacheinander durch Neubauten ersetzen. Das davon ausgehende Signal ist klar: Solingen soll eine Stadt bleiben, in der man gut und sicher leben kann. Und davon ist eine schlagkräftige, modern ausgerüstete Feuerwehr ein elementarer Bestandteil.