Zahlreiche Gäste gratulierten Solingens Oberbürgermeister a. D. nachträglich zum 80. Geburtstag.
Von Kristin Dowe
Solingen. Franz Haug, ehemaliger Oberbürgermeister von Solingen, kam aus dem Händeschütteln gar nicht mehr heraus, um all die nachträglichen Glückwünsche zu seinem 80. Geburtstag entgegenzunehmen. Zwei Mal mussten die Feierlichkeiten coronabedingt verschoben werden, am Freitag nun wurde der CDU-Politiker von zahlreichen Gästen aus Politik und Stadtgesellschaft im Meistermannsaal des Zentrums für verfolgte Künste geehrt.
Unter den Gratulanten waren neben der ehemaligen NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) auch Gäste aus Solingens israelischer Partnerstadt Ness Ziona, worüber Haug sich besonders freute. Sichtlich gerührt nahm er die Glückwünsche entgegen und schwelgte in seiner Dankesrede in Erinnerungen an die Regionale 2006, als es Solingen gelungen war, eine hohe Fördersumme für das Projekt in die Klingenstadt zu holen. Dabei habe er, der in der schwäbischen Provinz unter schwierigen Bedingungen geboren wurde, keineswegs einen einfachen Start in Leben gehabt, verriet er. „Den kriege' wa nit durch!“ hätten die Hebammen bei seiner Geburt in schwäbischer Mundart kommentiert. Sie sollten falsch liegen, denn sein Lebensmotto habe immer gelautet: „Euch werde ich es zeigen!“
Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) fand bei der Begrüßung herzliche Worte für den Jubilar, der sich mit seinem politischen Wirken „unwiederbringlich in die Geschichtsbücher der Klingenstadt hineingeschrieben“ habe. Zuletzt habe sich Haug etwa noch für die Messermesse „Knife“ engagiert.
Liebevolle Seitenhiebe in Richtung Haug verteilte dessen langjähriger politischer Weggefährte Dr. Jürgen Linden, ehemaliger Oberbürgermeister von Aachen − mit dem SPD-Politiker verbindet ihn trotz der parteipolitischen Differenzen eine jahrzehntelange, enge Freundschaft. „Er ist zwar leider immer noch in der CDU“, frotzelte Linden. Doch es müsse schon eine Bedeutung haben, wenn Kurzbach und er als „zwei Rote einen Schwarzen loben“. Zudem schätze er Haug als „überzeugten Europäer“, obwohl das gerade nicht immer leicht sei.
So blieb Franz Haug am Ende bei stehenden Ovationen der Gäste nicht mehr zu sagen als die Erkenntnis: „Der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint.“ Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Trio d'anches begleitet, das verschiedene Kompositionen von Mozart erklingen ließ.