Blaulicht
Feuerwehr zwischen den Extremen
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Einsätze von Freitag bis Sonntag zeigen, mit welcher Bandbreite die Einsatzkräfte zu tun haben.
Solingen. Feuerwehrleute wissen nie, mit welcher Situation sie als nächstes konfrontiert sein werden. Niemand kann ahnen, welcher Notruf als nächster in der Leitstelle eingeht: Ob es um Leben und Tod geht - oder durch nur eine kokelnde Mülltonne.
Wie breit das Spektrum an Einsätzen und damit auch psychischer Belastung für die Einsatzkräfte ist, lässt sich an den Einsätzen der Solinger Feuerwehr der letzten Stunden erahnen.
Am Freitag um 22.13 Uhr ging es mit Blaulicht Richtung Vogelsang raus - vor Ort entpuppte sich der gemeldete Brand aber lediglich als kokelnde Mülltonne.
Am Samstag gegen 17.45 Uhr dann wieder ein Einsatz - in der Düppelstraße war es zu einem Kaminbrand gekommen. Dort reichte es aber, den Kamin zu kehren und an den Bezirksschornsteinfeger zu übergeben.
Nicht einmal zwei Stunden später dann ein weiterer Notruf - diesmal von der Neuenkamper Straße. Diesmal ist alles anders. Diesmal geht es um Sekunden, die Rettungskräfte kämpfen um ein Leben. Und können doch nicht mehr helfen. Trotz aller Rettungsbemühungen stirbt der Fahrer wenig später.
Die weit verstreuten Wrackteile des völlig demolierten Unfallwagens geben einen Eindruck davon, welche Kräfte dort gewirkt haben müssen. Die Polizei nimmt den Unfall auf. Die Feuerwehrleute sichern die Unfallstelle, bergen Wrackteile, räumen auf. Als sie abrücken, ist nur noch wenig zu sehen und erahnen von der Tragödie, die sich hier ereignet hat. Die Bilder, die die Einsatzkräfte in ihren Köpfen mitnehmen, sieht niemand.
Am nächsten Morgen dann wieder zwei Notrufe. Einer vom Jakob-Lebel-Weg. Hier ist ein Baum auf zwei Autos gestürzt. Zeit, die Motorsäge auszupacken.
Und keine zwei Stunden später geht es an die Steinackerstraße - wieder ist ein Kaminbrand gemeldet. Der allerdings entpuppt sich vor Ort nur als Wasserdampf, sagt die Polizei. Die Feuerwehr aber war zur Stelle. Wie immer, wenn ein Notruf eingeht.