„Fairteiler“ an der Cobra
Schrank soll verhindern, dass Lebensmittel im Müll landen
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
An der Cobra gibt es seit kurzem einen öffentlichen „Fairteiler“. Es ist der zweite Schrank dieser Art in Solingen.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Seit 2018 steht ein öffentlicher „Fairteiler“ am Waldmeister an der Holbeinstraße. Der Schrank wird regelmäßig gefüllt, vorwiegend mit Obst, Gemüse und verpackten Lebensmitteln. Wer vorbeikommt, kann etwas entnehmen oder selbst hineinstellen – fast wie bei einem Bücherschrank. „Das wird sehr gut angenommen“, betont Fiete Rosenberger. Deshalb hat er sich mit seiner Frau Jana entschlossen, einen zweiten Fairteiler in der Stadt aufzustellen. Er ist am Kulturzentrum Cobra an der Robert-Klaas-Straße zu finden.
Rosenberger ist Mitglied der Solinger Foodsharing-Gemeinschaft. Die Initiative hat sich auf die Fahne geschrieben, Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, vor dem Wegwerfen zu bewahren. In Supermärkten, Bioläden, bei Markthändlern, Kantinen und Privatpersonen sammeln Freiwillige Produkte ein, die Makel haben, bei denen der Ablauf der Mindesthaltbarkeit kurz bevorsteht oder das Datum gerade überschritten wurde. Auch Angebote und saisonale Ware, die keine Abnehmer mehr finden, kommen für das Foodsharing infrage.
Was von den Abholungen übrig bleibt, landet in den Fairteilern. „Wir sorgen gewissermaßen für den Grundstock, aber jeder darf sich beteiligen“, betont Fiete Rosenberger. Dabei gelte es, Regeln zu beachten. Weil der Fairteiler öffentlich zugänglich ist, dürfe beispielsweise kein Alkohol darin zu finden sein. Zudem seien nur Produkte zulässig, bei denen alle Inhaltsstoffe gekennzeichnet sind. Leicht verderbliche Lebensmittel sind insbesondere im Sommer schlecht geeignet – der Schrank wird nicht gekühlt.
Das Angebot richtet sich nicht nur an Bedürftige
Knapp zehn Freiwillige kümmern sich um den Fairteiler. Rosenberger wünscht sich, dass alle Nutzer des Angebots ein Auge auf den Zustand des Schranks haben. Zudem erklärt der Solinger, dass es vorkommen könnte, dass der Inhalt zwischenzeitlich komplett vergriffen ist. Das sei jedoch kein Grund für Ärger: „Das ist unser eigentliches Ziel: Wir wollen Lebensmittel retten.“ Deshalb richte sich der Fairteiler nicht nur an Personen mit niedrigem Einkommen, sondern alle Menschen.
Gerne hätte Fiete Rosenberger den zweiten Fairteiler bereits früher aufgestellt. Doch passende Grundstücke zu finden, sei kompliziert. „Deshalb bin ich sehr dankbar, dass wir die Cobra für das Projekt gewinnen konnten.“