Gesundheit
Solingen: Erhöhte Legionellen-Werte in Kita und Schule
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Stadt Solingen informiert über aktuelle Wasseruntersuchung - Wasser kann weiter genutzt werden.
Solingen. Die Stadt Solingen hat Legionellen im Wasser einer Kita und einer Schule festgestellt.
Wie die Stadt mitteilt, wurde bei den regelmäßigen Überprüfungen der Wasserqualität leicht erhöhte Legionellenwerte in der Kindertagesstätte Pinocchio und der Wilhelm-Hartschen-Schule festgestellt. Zugleich betont die Verwaltung, dass die Werte deutlich unter den Grenzwerten liegen, bei denen etwa Duschen geschlossen werden müssten.
In beiden Einrichtungen wird per Aushang über die aktuelle Situation informiert.
Der Grenzwert für Legionellen, ab dem Duschen geschlossen werden müssten, liegt bei 10.000 KbE (koloniebildende Einheiten) pro 100 ml. Die in der Kita Pinocchio und der Wilhelm-Hartschen-Schule gemessenen Werte lägen deutlich darunter. Zur besseren Einschätzung: In der Schule wurden maximal 100 KbE festgestellt, in der Kita maximal 300 KbE, berichtet die Stadt Solingen auf ST-Nachfrage. Informieren müsse die Stadt bereits ab einem Wert von 100 KbE pro 100 Milliliter.
Legionellen: Was die Stadt Solingen jetzt unternimmt
Die Stadt werde nun mit einem Sachverständigen prüfen, wie die Legionellenzahl wieder reduziert werden kann. Je nach Gebäude könne dies beispielsweise durch planmäßiges Spülen der Leitungen erreicht werden oder durch den Ausbau von ungenutzten Leitungsstrecken, in denen sich Bakterien sammeln können
Legionellen: Was ist das?
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind Legionellen „Bakterien, die beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. Sie sind weltweit verbreitete Umweltkeime, die in geringer Anzahl natürlicher Bestandteil von Oberflächengewässern und Grundwasser sind.“
Dass Legionellen sich ausbreiten, ist in altem Gebäudebestand, besonders in öffentlichen Gebäuden, nicht selten: Manchmal sind die Leitungsabschnitte zwischen Heizsystemen und Duschen zu lang, so dass die Temperaturen über 60 Grad nicht mehr überall erreicht werden, bei denen die Bakterien absterben. Oder das Wasser steht zu lange in der Leitung, weil der Verbrauch stark gesunken ist.
Nach der Trinkwasserverordnung gilt Wasser bereits ab einem Wert von 100 kbE/100 ml als belastet (sog. „technischer Maßnahmewert), da für Menschen mit geschwächter Immunabwehr das Restrisiko einer Infektionsgefahr nicht ausgeschlossen werden kann, sollten sie zerstäubte Wassertröpfchen (Aerosole) einatmen.