Tendenz zu 18 Uhr in Mitte
Einkaufszentrum Hofgarten verkürzt Kernöffnungszeit
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Die neue Zeitspanne gilt von Montag bis Samstag.
Von Björn Boch
Solingen. Das Einkaufszentrum Hofgarten verkürzt seine Kernöffnungszeit um eine Stunde. Das erklärt Center-Manager Ralf Lindl im Gespräch mit dem Tageblatt. „Bislang war 10 bis 20 Uhr vorgegeben. Das verkürzen wir ab dem 1. Mai um eine Stunde auf 10 bis 19 Uhr.“
Diese Zeitspanne gilt von Montag bis Samstag. Als Kernöffnungszeit bezeichnet das Center die Stunden, in denen alle Mieter im Regelfall öffnen müssen. Von 10 bis 20 Uhr gelinge das bereits nicht mehr allen. „Das ist sicherlich teilweise kostengetrieben. Und es hat mit Mangel an Personal zu tun“, so Lindl. Centermanagement und Mieter hätten gemeinsam festgestellt, dass abends nach 19 Uhr die Frequenz deutlich zurückgehe.
Geschäfte, die länger öffnen wollen, könnten dies weiterhin tun, so Lindl. „Da geht es um die Bedürfnisse jedes einzelnen Mieters.“ Bestes Beispiel ist Edeka Pauli, der im Hofgarten aktuell von 8 bis 21 Uhr geöffnet hat; der Drogeriemarkt „dm“ im Hofgarten öffnet von 8.30 bis 20 Uhr.
Generell seien für Einkaufszentren einheitliche Kernzeiten wichtig, Ausnahmen an einzelnen Tagen würden von der Kundschaft nicht angenommen, erklärt Lindl. Deswegen hätten sich Handelsaktionen früherer Jahre, etwa der lange Donnerstag, langfristig nicht durchgesetzt. Lindl kann umgekehrt aber auch keinen allgemeinen Trend zu kürzeren Öffnungszeiten erkennen.
2022 hatten einige Händler in der Innenstadt ihre Öffnungszeiten verkürzt und schließen Geschäfte seither um 18 Uhr. Ursache waren auch die hohen Energiepreise. „Wir wollen es voraussichtlich bei 18 Uhr als Empfehlung belassen“, sagt Detlef Ammann, Vorsitzender des Werbe- und Interessenrings Solinger Innenstadt (W.I.R.). Kommende Woche werde man das Thema im Vorstand besprechen. Kundenbeschwerden wegen der Schließung um 18 Uhr habe es bislang keine gegeben. „Und wenn jemand dann vor dem Laden steht und noch etwas kaufen will, weise ich ihn natürlich nicht ab.“
Ohligs: Viel Frequenz, aber frühe Schließung am Samstag
Am liebsten ausweiten möchte Brigitte Kiekenap die Öffnungszeiten in Ohligs. „Wenn die Tage wieder schöner werden, wäre es toll, wenn wir das im Stadtteil eher ausdehnen könnten“, so die Vorsitzende der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG). Gerade zum Wochenende hin gebe es viel Frequenz in Ohligs, während der Stadtteil „traditionell gerade am Samstag früh zu macht – viele schon gegen 14 Uhr“, erklärt die Buchhändlerin. Es sei schwierig, gemeinsame Öffnungszeiten durchzusetzen. Kiekenap setzt daher auf persönliche Überzeugung. „Ich denke, dass der eine oder die andere da durchaus offen ist.“ Klar sei: Je mehr mitmachten, desto größer der Effekt.