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Ehrenamtliche helfen im Café Herzenswärme weiter
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Jeden Freitagmittag gibt es im Souterrain der evangelischen Stadtkirche am Fronhof Essen und Gespräche.
Von Daniela Neumann
Solingen. Sie sehen, was zu tun ist. Uta Wilde, Heidi Kosack, Elke Kaiser und Sonja Dresen organisieren um 12.30 Uhr den Ablauf zwischen Küche und Speise-Raum. Hier, im Souterrain der evangelischen Stadtkirche am Fronhof, öffnet jeden Freitagmittag für zwei Stunden das Café Herzenswärme. Zum Team aus Ehrenamtlichen der Gemeinden Dorp und Stadtkirche gehören auch Thomas Ihnken, Bärbel Groß und Gabi Bergfeld. Initiiert hat das Café Diakonin Annette Gärtner – im November 2022 angesichts steigender Preise und Energiekrise zum Beginn des Winters.
„Manchmal haben die Leute nicht nur Hunger, sondern auch Sorgen“, fasst Ehrenamtliche Helga Meckenstock aus Dorp zusammen. Als Pflegedienstleitung im Ruhestand ist sie dann vor Ort, wenn nicht die Pflege- und Wohnberatung der Stadt für Gespräche da ist. So gibt es jede Woche gratis einen warmen vegetarischen Eintopf, warme und kalte Getränke, etwas Süßes und die Möglichkeit zum Informieren und zum Austausch. „Wir haben mittlerweile ein paar Stammtische“, erzählt Pfarrerin Friederike Höroldt von der Stadtkirchengemeinde. Familien aus der Ukraine seien dabei oder Ältere aus der Nachbarschaft, die nicht alleine essen wollen. An einem der voll besetzten Tische sprechen die zum Teil chronisch kranken Menschen über Angebote im Stadtgebiet. Niederschwellig müssten diese sein, denn die Scham sei groß. Hier ins Café in Mitte kämen manche auch aus Ohligs oder Wald hin.
Mehr Transparenz wünschen sie sich, was Hilfen betrifft: Es sei mühsam herauszufinden, in welchem Stadtteil wann wie lang eine Anlaufstelle etwa für Bedürftige geöffnet sei. So schließe das Café Herzenswärme zumindest eine Lücke. Die Dankbarkeit ist groß, Hände werden geschüttelt, ein Mitbringsel habe es gegeben oder eine Münze, weil Leute etwas aus Dank zurückgeben wollten, hat Höroldt erfahren. Nach einer Runde Fördermitteln finanziere sich das Café nun über Spenden, unter anderem auch durch die Kollekte, den Aufruf in den Gottesdiensten. „Ursprünglich ist es bis Ende März geplant. Das Team hat aber schon signalisiert: Wir wollen weitermachen“, sagt die Pfarrerin.
Das Projekt lief auch als Teil der Initiative „#wärmewinter“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit der Diakonie. Hier beteiligten sich ebenso die Lutherkirchengemeinde und die Ohligser Gemeinde nebst Kooperationen: So sind Aktionen für eine nachhaltigere Um- und Mitwelt.