Inklusives Polit-Forum
Diese Wünsche und Kritik haben Menschen mit Behinderung für Solingen
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Yesim Özen sitzt im Rollstuhl. Barrierefreiheit spielt für sie deshalb eine große Rolle - und die ist in der Klingenstadt noch ausbaubar. Beim Inklusiven Polit-Podium ließ sie deshalb ihrem Frust freien Lauf.
Von Kristin Dowe
Solingen. Yesim Özen kennt solche tückischen Situationen zu Genüge: Erst kürzlich war die 49-Jährige, die an einer Spastik leidet und auf den Rollstuhl angewiesen ist, mit einem Betreuer der Lebenshilfe unterwegs, als mitten auf dem Weg ein achtlos zurückgelassener E-Scooter lag und ihr die Weiterfahrt unmöglich machte. „Wenn mein Betreuer nicht dabei gewesen wäre, hätte ich dort festgesteckt“, ärgert sich die quirlige Solingerin, die mit ihrer Kritik an Missständen in puncto Barrierefreiheit in der Klingenstadt kein Blatt vor den Mund nimmt. Viel zu oft noch würden die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung einfach übergangen, ihre Perspektive zu wenig berücksichtigt. „Dabei kann es jeden treffen, jeder kann eine Barriere haben“, betont sie.
Wie es ihr und anderen Betroffenen damit geht und in welchen Bereichen sie sich mehr Empathie von ihren Mitmenschen wünschen, darum ging es kürzlich beim 6. Inklusiven Polit-Podium des Aktionsbündnisses Inklusion Solingen im Saal des Paritätischen. Dort diskutierten Menschen mit Handicap mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) darüber, welche Veränderungen sie sich in ihrer Stadt wünschen und was sie stört. Mit dem Ansatz wollen die Beteiligten Politik und politische Teilhabe speziell Menschen mit kognitiven Einschränkungen besser zugänglich machen.
Inklusiven Polit-Podium: Um diese Themen ging es auch noch
Nicht ausschließlich ging es dabei um das Thema Barrierefreiheit. Manch einer redete sich auch den Frust von der Seele über Dinge, die ihm sonst in der Klingenstadt negativ aufgefallen sind. So zum Beispiel die vielen Leerstände in der Solinger Innenstadt. „Das grenzt schon an eine Geisterstadt“, beklagte eine Teilnehmerin. Doch auch die bekannten Ärgernisse wie fehlende Rampen vor Geschäften kamen zur Sprache. Zwar liege nicht alles in seiner Hand, entgegnete der OB, doch werde er „alle Vorschläge mit ins Rathaus nehmen“.
Im Vorfeld der Diskussion hatten die Beteiligten an einem Workshop rund um das Thema politische Teilhabe teilgenommen und dies filmisch dokumentiert. Einen ausführlichen Film zum Thema wird das Medienprojekt Wuppertal produzieren – das Projekt wird mit städtischen Mitteln gefördert.