Krieg in der Ukraine
Das plant die Stadt für geflüchtete Kinder und Frauen
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Der Jugendhilfeausschuss diskutierte über Angebote - unter anderem Kitaplätze.
Von Anja Kriskofski
Solingen. Wie kann geflüchteten Menschen aus der Ukraine das Ankommen in Solingen erleichtert werden? Bei der Stadtverwaltung tage nun jeden Montag die Lenkungsgruppe Flüchtlinge, berichtete Jugenddezernentin Dagmar Becker (Grüne) im Jugendhilfeausschuss. Der zusätzliche Bedarf an Kindergartenplätzen werde sich bald stellen, mahnte Ulrike Kilp, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks. „Es braucht die Kraft aller, um zusätzliche Angebote aufzubauen.“
Beim Diakonischen Werk fragten bereits Pflegedienste an, ob unter den Geflüchteten aus der Ukraine auch Fachkräfte seien, die für sie arbeiten könnten. „Doch die Frauen können nur arbeiten, wenn ihre Kinder versorgt sind.“
Manchen geht das zu schnell: Zunächst müsse es darum gehen, den geflüchteten Frauen und Kindern das Ankommen zu erleichtern, betonte Christoph Steinebach vom Stadtdienst Jugend. Dabei gehe es nicht sofort um Kindergartenplätze. „Ich glaube nicht, dass die Frauen ihre Kinder schon jetzt abgeben möchten.“ Geplant sei, zunächst Spielgruppen zu schaffen, in denen Frauen und Kinder sich austauschen könnten. Das betonte auch Dezernentin Becker: „Wir wollen Gruppen kreieren, wo sie sich geborgen fühlen.“ In der Lenkungsgruppe gehe es zudem darum, Wohnraum bereitzustellen, „Das wird auch mit den Wohnungsbaugenossenschaften eruiert.“
Auch bei den Wohlfahrtsverbänden laufen die Planungen, berichtete Ulrike Kilp. So sei geplant, im Mehrgenerationenhaus in der Nordstadt eine zentrale Anlaufstelle, eine Art Willkommenscafé, einzurichten. An fünf Tagen in der Woche sollen dort Fachdienste unter anderem zu Wohnen, Finanzierung oder zur Anerkennung von Zeugnissen beraten. Auch therapeutische Angebote wolle man vorbereiten, zudem seien Gruppen für Kinder und Mütter geplant.
Flüchtlinge aus der Ukraine: Was die Stadt nun organisiert
In Solingen fehlen weiterhin Kita-Plätze
In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde auch die Bedarfsplanung für das neue Kindergartenjahr ab August verabschiedet. Demnach fehlen in Solingen weiterhin Kitaplätze. Bei den unter Dreijährigen (U3) gebe es für 36,7 Prozent der Kinder Betreuungsplätze, bei den über Dreijährigen (Ü3) seien es 96,4 Prozent, berichtete Jugendhilfeplaner Dominic Preuß. Ziel sei der weitere Ausbau.
Einen Dank richtete Dirk Wiebenga, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, an Eltern: Trotz vieler Ausfälle in den Kitas durch Corona seien sie zugewandt geblieben. Die JHA-Vorsitzende Iris Preuß-Buchholz (SPD) dankte den Erzieherinnen und Erziehern. „Das war eine schwere Zeit.“