Eisdielen starten in Saison

Das kostet eine Kugel Eis in Solingen

Im Eiscafé Tropical an der Düsseldorfer Straße bieten (v. l.) Nuno Da Costa und Joao Mendes portugiesische Spezialitäten wie Pasteis de Nata an. Außerdem empfehlen sie Granatapfeleis.
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Im Eiscafé Tropical an der Düsseldorfer Straße bieten (v. l.) Nuno Da Costa und Joao Mendes portugiesische Spezialitäten wie Pasteis de Nata an. Außerdem empfehlen sie Granatapfeleis.

Endlich beginnt die Eis-Zeit. In diesem Jahr gibt es viele ungewöhnliche Sorten.

Von Jonathan Hamm

Solingen. Wenn der letzte Schnee geschmolzen ist und die Temperaturen steigen, dann beginnt die Eis-Zeit. Die Solinger haben dabei die schöne Qual der Wahl zwischen zahlreichen Eisdielen mit unterschiedlichen Rezepten, Konzepten und Ansätzen bei der Herstellung, die zeigen: Eis ist nicht gleich Eis. Ein Einblick in die Eisdielen-Landschaft.

Wer das Eiscafé Tropical von Nuno Da Costa und João Mendes besucht, den erwarten nicht nur italienische Eissorten, sondern auch portugiesische Spezialitäten und Süßwaren. Eigentlich zentral auf der Düsseldorfer Straße gelegen, verschwindet es aktuell ein wenig hinter den Zäunen der Baustelle in der Fußgängerzone. „Momentan ist das ein wenig versteckt“, bedauert João Mendes mit Blick auf den Bauzaun, der direkt vor der Eisdiele aufgestellt wurde. „Aber das kann man nicht ändern.“ Doch all diejenigen, die den bekanntesten Vertreter der traditionellen portugiesischen Süßspeisen zu schätzen wissen, dürften kein Problem haben, das Eiscafé zu finden, denn unlängst hat es sich zu einem Geheimtipp gemausert: Das Tropical bietet Pasteis de Nata an – Blätterteigtörtchen mit Pudding. Dazu werde portugiesischer Kaffee serviert, erzählt Mendes.

Aber natürlich gebe es auch die Auswahl zwischen zahlreichen Eissorten. Insgesamt 24 stehen zur Auswahl. „Ich mache das Eis selber“, erklärt Nuno Da Costa und führt aus: „Ich mache schon Eis seit 2006.“ Eine Kugel kostet aktuell 1,50 Euro. Dieses Jahr wurde der Preis erstmals leicht angehoben, berichtet er. Grund dafür seien unter anderem die gestiegenen Kosten bei den Zutaten. Die finale Karte für diese Saison stehe noch nicht endgültig fest, sagt João Mendes – die portugiesischen Spezialitäten seien aber natürlich weiterhin  im Programm.

Kontakt: Das Eiscafé Tropical befindet sich in Ohligs auf der Düsseldorfer Straße 58 und hat von Montag bis Samstag ab neun Uhr und sonntags sowie feiertags ab zehn Uhr geöffnet.

In Zeiten von Unruhen und Unsicherheiten sehnen sich viele Menschen nach einem sicheren Hafen. Den finden sie mitten in der Fußgängerzone der Solinger Innenstadt, denn das Eiscafé Venezia zeichnet vor allem eines aus: die Zuverlässigkeit. Das erreiche man über „Ruf, Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt Marco Brescacin, der gemeinsam mit Roberto Covre die Eisdiele an der Hauptstraße im Zentrum Solingens leitet. Brescacin blickt sorgenvoll auf die anstehende Saison – und in die Zukunft, denn so attraktiv, wie der Name Hauptstraße es vermuten lässt, sei die Stelle aktuell nicht. „Der Standort ist immer noch ideal, nur sind keine Geschäfte da“, erzählt er. „Die Voraussetzungen sind schwieriger geworden, nachdem Kaufhof hier weg ist. P&C ist kurz darauf auch weg. Ich meine, wir werden es überleben, aber unter welchen Voraussetzungen?“

Schon seit sieben Jahren sei man an diesem Ort und konnte sich so eine beachtliche Stammkundschaft aufbauen. „Wir müssen uns irgendwie die Kundschaft erhalten, und das können wir momentan nur durch Qualität und Preis machen“, stellt Brescacin klar. Aktuell kostet eine Kugel 1,20 Euro. „Unsere Idee ist: Sie sollen was Gutes bekommen, das mit natürlichen Produkten hergestellt wurde.“ Besonders stolz ist man beim Eiscafé Venezia auf das selbst entwickelte Snickers-Eis. „Dieses Eis kann man  nicht nachahmen.“

Kontakt: Das Eiscafé Venezia befindet sich in Solingen- Mitte auf der Hauptstraße 69 und hat von Montag bis Samstag von neun bis 19 Uhr geöffnet.

Eine traditionsreiche Größe in der Solinger Eis-Landschaft ist das Eiscafé Nu mero Uno – und das schon seit über 50 Jahren. Zentral gelegen auf dem Kirchplatz ist es ein fester Bestandteil des Walder Stadtbildes. Das Eis sei natürlich eine „eigene Herstellung“, berichtet Mitarbeiter Andon Gega. Aber bei der von Inhaber Claudio Gerbino geleiteten Eisdiele sind nicht nur die Rezepte, sondern auch die Zutaten italienisch. „Die Produkte kommen direkt aus Italien“, weiß Gega. So werden insgesamt 28 Sorten echtes italienisches Eis angeboten. Neben den Klassikern wie Vanille, Schokolade und Erdbeere gibt es auch zahlreiche außergewöhnliche Sorten. Drachenfrucht, Black Mamba und Schlumpf-Eis – in der Eisdiele geht es exotisch und fantasievoll zu.

Besonders das Black Mamba Eis sei bei den kleinen Kunden beliebt, sagt Andon Gega. „Das läuft sehr gut.“ Bei Erwachsenen lägen Tartufo, Zuppa Inglese sowie Rocher-Eis hoch im Kurs. Aktuell kostet eine Kugel 1,60 Euro zum Essen vor Ort und 1,40 Euro zum Mitnehmen. Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jahr liegen nicht ausschließlich in der Hand der Eisdiele. „Wir hoffen auf gutes Wetter“, erklärt er mit Blick in den wolkenverhangenen Himmel. Zudem bereite Personalmangel der Eisdiele Sorgen. „Nach der Corona-Zeit ist es ganz schlimm geworden“, berichtet er. „Wir suchen eine Servicekraft.“

Kontakt: Das Eiscafé Numero Uno befindet sich auf dem Walder Kirchplatz 8 und hat montags bis samstags von neun bis 20 Uhr und sonntags von zehn bis 20 Uhr geöffnet.

André Rizzello vom Eiscafé Rizzello an der Neuenhofer Straße freut sich darüber, dass auch Kunden aus dem Umland kommen, um sein Lavendel-Eis zu probieren.

Auf eine kulinarische Reise begeben sich die Besucher des Eiscafés Rizzello. Von Höhscheid aus geht es in die weite Welt der Geschmacksrichtungen – mit teils ungewöhnlichen bis außergewöhnlichen Zwischenstopps. Pistazie-Mandelcreme, Buttermilch-Feige – und auch: Lavendel-Eis. Unter Kennern eine lokale Berühmtheit und äußerst beliebt. „Die Leute kommen mittlerweile aus Leichlingen, Langenfeld, nur um dieses Lavendel-Eis zu probieren“, berichtet der Schöpfer der Sorte und Inhaber des Eiscafés André Rizzello. Für ihn ist das Eismachen nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung – es ist seine große Leidenschaft und eine Kunst, mit der er sich ausdrückt. „Mir macht mein Job Spaß, weil ich kreieren kann.“ Ständig sei er auf der Suche nach neuen Ideen; auch in seiner Freizeit lässt ihn das Eis nicht los. „Italien inspiriert mich sehr, aber auch Urlaube in Deutschland. Egal wo ich bin, nehme ich immer was mit.“

Während der Pandemie habe er sein Sortiment von 24 auf 36 Sorten erhöht und ist seitdem dabei geblieben. Eine Kugel kostet aktuell 1,50 Euro. Die gestiegenen Kosten bei der Anschaffung von Rohstoffen und beim Unterhalt machen auch ihm zu schaffen. Seine Prognose für dieses Jahr ist verhalten. „Das ist mir von vornherein klar, dass es kein gutes Jahr wird. Das macht mir schon ein bisschen Angst.“ Der Gelatiere muss es wissen; schließlich blickt er auf jahrzehntelange Erfahrung zurück, feiert dieses Jahr mit seinem Eiscafé 30-jähriges Bestehen. „Es macht jedes Jahr wieder Spaß“, erklärt er, denn in schwierigen Zeiten helfe Eis den Menschen immer noch am besten – egal ob jung oder alt: „Wenn einer ein Eis kauft, kann er so alt sein, wie er will. Auch ein 80-Jähriger wird wieder zum Kind“, erklärt er: „Eis ist wirklich etwas Wunderbares.“

Kontakt: Das Eiscafé Rizzello befindet sich in Höhscheid auf der Neuenhofer Straße 102 und hat von montags bis sonntags von elf bis 21 Uhr geöffnet.

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