Verkehr

Bügel sollen Bäume vor parkenden Autos schützen

Am Pfaffenberger Weg sollen Metallbügel künftig verhindern, dass Autos zu nahe an den Kastanien abgestellt werden.
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Am Pfaffenberger Weg sollen Metallbügel künftig verhindern, dass Autos zu nahe an den Kastanien abgestellt werden.

Stadt stellt am Pfaffenberger Weg 106 Barrieren auf, damit Kastanien mehr Platz haben – ähnliche Pläne auch für andere Stellen.

Von Andreas Tews

Solingen. Die Kastanien am Pfaffenberger Weg müssen nach Auffassung städtischer Fachleute besonders geschützt werden. Sie leiden darunter, dass regelmäßig Autos zu nahe an den Bäumen abgestellt werden. So werden nach Einschätzung der Technischen Betriebe und des Stadtdienstes Natur und Umwelt die Wurzeln beschädigt. Um dies zu verhindern, lässt das Rathaus jetzt auf 800 Metern Metallbügel aufstellen, um das Abstellen von Autos zu verhindern. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet sollen bald Bäume auf diese Weise geschützt werden, kündigt Daniel Hadrys, Sprecher der Stadtverwaltung, an.

Eigentlich haben die großen Kastanien am Pfaffenberger Weg gute Lebensbedingungen. Sie stehen in unbefestigten Flächen und hätten damit einen grundsätzlich guten und zukunftsfähigen Standort, heißt es in einem Bericht an die Bezirksvertretung Burg/ Höhscheid.

Autos fahren bis auf wenige Zentimeter an die Bäume heran

Die Bäume leiden aber darunter, dass auf den unbefestigten Flächen zwischen den Bäumen regelmäßig Autos abgestellt werden – oft bis auf wenige Zentimeter an die Bäume heran, betont die Stadtverwaltung. Durch den Druck, der durch das Gewicht der Autos entstehe, würden nicht nur die Wurzeln der Bäume beschädigt, sondern auch die Fahrbahnränder. Bei den Bäumen leiden sowohl die großen Wurzeln, die bei den Kastanien für Standfestigkeit sorgen, als auch die Faserwurzeln, die den Baum vital halten.

Abhilfe sollen jetzt 106 Metallbügel zweier Bauarten schaffen, die das Abstellen von Autos auf den unbefestigten Stellen verhindern sollen. Zwischen den Einmündungen Eichenweg / Grünbaumstraße und Meisenburger Weg werden laut Hadrys 52 Baumschutzbügel aufgestellt. Diese sollen das Beparken der dortigen Baumscheiben verhindern. Für die größeren Grünflächen zwischen der Kreuzung Meisenburger Weg bis nahe an die Einmündung Balkhauser Weg sind 54 Abweisebügel vorgesehen. Die so geschützten Flächen sollen zur Pflege regelmäßig gemäht werden.

Einen Ersatz für die wegfallenden Abstellmöglichkeiten für Autos sehen diese Pläne der Stadtverwaltung nicht vor. Es handele sich grundsätzlich um keine offiziellen Parkflächen, heißt es in der Erklärung an die Politik. Die Flächen seien deswegen nur inoffiziell genutzt worden.

Für das Aufstellen der insgesamt 106 Metallbügel rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten von rund 25 000 Euro. Diese sollen den städtischen Haushalt nicht belasten. Das Land NRW habe für diese Form des Baumschutzes am Pfaffenberger Weg entsprechende Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bewilligt, berichtet die Stadtverwaltung.

In Solingen erfolgt das Aufstellen der Bügel laut Hadrys im Zuge des Baumkonzeptes, das vor knapp zwei Jahren vorgestellt wurde. Darin sind Möglichkeiten aufgeführt, wie der Baumbestand in der Stadt einerseits erweitert, andererseits aber auch erhalten werden könne. Als aktuelles Beispiel wird die Herstellung von Baumscheiben auf der Schützenstraße genannt.

Auch das Beispiel vom Pfaffenberger Weg soll Schule machen. Vergleichbare Schritte seien abgeleitet aus dem Baumkonzept auch in anderen Stadtbezirken geplant, berichtet Hadrys und erläutert: „Bevorzugt werden Standorte gewählt, deren Bestandsgrün am dringlichsten geschützt werden muss.“

Baumkonzept

In ihrem Baumkonzept von 2021 stellt die Stadt dar, wie und wo sie vorhandene Bäume erhalten und neue anpflanzen will. Zum einen geht es darum, die Standorte bestehender Bäume zu schützen. Als Handlungsschwerpunkte für neues Grün hat das Rathaus die Bereiche Ohligs-Mitte, Ohligs-Unterland, Hauptbahnhof/Ohligs-Ost, Solingen-Mitte, Ritterstraße / Bismarckstraße, Schützenstraße, Müllheizkraftwerk/Beethovenstraße, den südwestlichen Bereich Walds, Wald-Mitte, Gräfrath-Mitte und Central identifiziert.

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