Insolvenz

Borbet: Diese Perspektiven haben die Beschäftigten

Viele frühere Mitarbeiter des Borbet-Werks an der Weyerstraße stehen vor einer ungewissen Zukunft.
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Viele frühere Mitarbeiter des Borbet-Werks an der Weyerstraße stehen vor einer ungewissen Zukunft.

Wirtschaftsförderung, Arbeitsagentur und Wohngeldstelle bieten Hilfe an.

Von Manuel Böhnke

Solingen. Von den mehr als 600 gekündigten Borbet-Kräften kommen rund 250 aus Solingen, schätzt Frank Balkenhol. Die Wirtschaftsförderung, deren Geschäftsführer er ist, möchte helfen, sie wieder in Lohn und Brot zu bringen, unter anderem mit ihrem Stellenportal. Zudem haben die Verantwortlichen gezielt den Bedarf hiesiger Firmen abgefragt und Kontakte zu Borbets Personalabteilung hergestellt. „Viele Unternehmen waren sehr aktiv, um ihren Fachkräftebedarf zu decken“, sagt Balkenhol.

Die Agentur für Arbeit bestätigt ebenfalls, in „engem Austausch“ mit Borbet zu sein, „um der Belegschaft einen möglichst nahtlosen Übergang in eine neue Beschäftigung zu ermöglichen“. Derzeit sei der Arbeitsmarkt „sehr aufnahmefähig“ – das gelte für Fachkräfte, doch angesichts der Mangelsituation durchaus auch für Ungelernte. Sie machen einen erheblichen Anteil der früheren Belegschaft aus.

Deren Perspektiven „hängen sehr stark davon ab, welche Kenntnisse und Erfahrungen vorhanden sind und wie stark diese nachgefragt werden“. Es komme auf den Einzelfall an. In den Berufsgruppen der Metallerzeugung und -verarbeitung seien im Städtedreieck derzeit 191 freie Stellen gemeldet, davon zwei Drittel für Fachkräfte. Der Bedarf für Bahn-, Lkw- und Busfahrer liege bei 72. Im Feld Lagerwirtschaft/Zustellung sind 173 Jobs verfügbar, davon 79 für Helfer und Anlernkräfte.

Weiterbildung kann die Chance auf eine Anstellung erhöhen

Individuell klärt die Arbeitsagentur, wie sich die Chancen der Betroffenen auf eine Anstellung erhöhen lassen. Dazu beitragen können eine Verbesserung der Deutschkenntnisse, Anpassungsqualifikationen, Weiterbildungen, geförderte Ausbildungen und betriebliche Einzelumschulungen. „In einigen Gesprächen äußerten die ehemaligen Borbet-Beschäftigten Interesse an Umschulungen zu Lkw- oder Bus-Fahrern, Zugführern, Handwerks- oder Lagerberufen“, erklärt die Behörde.

Auch die städtische Wohngeldstelle möchte dazu beitragen, die Folgen für die Gekündigten abzufangen. Unlängst fand ein spezieller Beratungstermin statt. Dieser sei sehr gut angenommen worden, weitere sollen folgen. Die Stadt plant, einen Flyer zu erstellen und allen beratenden Wohlfahrtsverbänden und dem Betriebsrat zur Verfügung zu stellen. Ein Schwerpunkt sei der Lastenzuschuss, den es für Wohnungs- und Hauseigentümer geben kann. Dieser scheine in der aktuellen Situation „sehr wichtig“ zu sein.

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