Märchenhaftes Konzert
Bergische Symphoniker bieten musikalische Geschenke für die ganze Familie
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Am zweiten Weihnachtstag spielten die Bergischen Symphoniker ihr traditionelles Weihnachtskonzert.
Von Wolfgang Günther
Solingen. Am Montag kamen gut 400 Besucher am Vormittag in den Großen Konzertsaal des Theater und Konzerthauses. Sie lauschten einem Programm zu Weihnachten mit interessanten Werken mehr oder weniger bekannter Komponisten.
Der Dirigent Michael Ellis Ingram begrüßte die Zuhörer und stellte gleich fest: „Liebe Kinder, dieses Konzert ist für euch, schön dass ihr eure Eltern mitgebracht habt.“ Und wirklich drehte sich die Musik meist um Märchen, in denen es um schöne Prinzessinnen, gute und böse Feen und tapfere Ritter geht. „Das wird auch feine Musik zum gegenseitigen kuscheln sein“, kündigte der Dirigent an.
Mit Unterstützung des Orchesters durften die Kinder bei „O Tannenbaum“ und „Kling, Glöckchen“ auch mitsingen, da stimmten gerne auch die Erwachsenen gleich mit ein. Märchenhaft schön sind auch die Walzer von Johann Strauss, die Symphoniker spielten den Schneeglöckchen-Walzer, eine Komposition des Wiener Walzerkönigs aus dem Jahr 1854. Aber auch impressionistische Musik von Claude Debussy passte in das Format dieses Weihnachtskonzerts, wie das für Orchester arrangierte Präludium „La cathédrale engloutie“ des Franzosen bewies.
Die Werke seines Zeitgenossen Engelbert Humperdinck (1854-1921) sind von den Programmen der Konzerte zu Weihnachten nicht wegzudenken. Aber diesmal erklangen nicht die Melodien der Kinderoper „Hänsel und Gretel“ – Humperdinck hatte in seiner „Dornröschen Suite“ ein weiteres Märchen der Brüder Grimm vertont. In seiner ganz eigenen Art erzählte der Dirigent den Kindern im Saal dieses spannende Märchen noch einmal und die Bergischen Symphoniker spielten dazu alle fünf Sätze dieser abwechslungsreichen Musik. In der Ballade wird die Handlung dieses Märchens musikalisch erzählt, dramatisch erklingt die Musik in den Irrfahrten des jungen, tapferen Königssohns und beim Hochzeitsfest ertönen strahlende Trompetenklänge zu Ehren der Prinzessin Aurora und ihres Retters – das war einfach wunderschön.
Erst nach drei Zugaben ließ das Publikum die Musiker abtreten
Auch Filmmärchen hatte Michael Ellis Ingram auf das Programm gesetzt. Zu den schönsten Filmen dieses Genres gehört sicher der 1939 von Victor Fleming inszenierte MGM-Film „The Wizard of Oz“ („Der Zauberer von Oz“). Harold Arlen hatte zu diesem Film bis heute unvergessene Musik komponiert, allein nur das damals von Judy Garland gesungene Lied „Somewhere over the Rainbow“ ist ein Evergreen. Auch im Weihnachtskonzert der Symphoniker erklangen diese lustigen und romantischen Melodien, das hingerissene Publikum dankte mit Bravorufen.
Mit einem Abstecher zu den Weihnachtsliedern von den britischen Inseln sollte das Konzert eigentlich enden. Aber der begeisterte Applaus des Publikums sorgte dafür, dass weder der Dirigent noch sein Orchester von der Bühne kamen. Erst als die Menschen im Saal mit drei Zugaben, darunter ein virtuoses Orchesterwerk von Leroy Anderson, zufrieden waren, endete auch der Beifall.
Dirigent
Der Dirigent Michael Ellis Ingram stammt aus Missouri/USA. Seit fünf Jahren wirkt er als Korrepetitor und Kapellmeister am Mecklenburgischen Staatstheater. Auch dort dirigiert und moderiert er alljährlich ein Konzert zu Weihnachten.