Wettbewerb wird härter
Ausbildungsmarkt: Mehr Stellen, weniger Bewerber
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Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte.
Von Manuel Böhnke
Solingen. Die Halbzeitbilanz des Ausbildungsjahres fällt durchwachsen aus. Während die Zahl der im bergischen Städtedreieck gemeldeten Stellen deutlich auf 2827 zulegte, sank die der Bewerberinnen und Bewerber auf 2659. „Die Arbeitgeber benötigen immer dringender Fachkräftenachwuchs und erhöhen ihre Anstrengungen. Der Wettbewerb um die Jugendlichen wird allerdings schärfer werden, da die Nachfrage nach Ausbildungsstellen nicht mitwächst,“ analysiert Martin Klebe. Besonders dramatisch ist das Problem dem Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal zufolge in der Industrie.
Die Entwicklung verläuft geografisch nicht homogen. In Remscheid und Wuppertal war die Menge der Bewerberinnen und Bewerber rückläufig, in Solingen stieg sie um 4,3 Prozent auf 514 – 286 sind noch unversorgt. Dem gegenüber stehen in der Klingenstadt bislang 605 gemeldete Ausbildungsplätze, wovon noch 428 unbesetzt sind.
Eigentlich eine komfortable Situation für die jungen Menschen. Doch warum finden beide Seiten häufig nicht zueinander? „In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass trotz umfangreicher Informationsangebote im Internet, den Schulsprechstunden und den Berufsinformationszentren die Kenntnisse von Schülerinnen und Schülern über die Vielfalt und die Entwicklungsmöglichkeiten eines Ausbildungsberufes sehr unzureichend sind“, erläutert Klebe. Die Agentur für Arbeit versuche, dem entgegenzuwirken.
Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt bleibt aus
Die Behörde legte gestern nicht nur eine vorläufige Bilanz zum Ausbildungsjahr vor, sondern auch Zahlen zur aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt. Demnach gab es in Solingen im März 128 Arbeitslose mehr als im Februar. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,8 Prozent nach 7,3 Prozent vor einem Jahr. Von einer Frühjahrsbelebung kann dementsprechend keine Rede sein. Das gilt auch für Remscheid und Wuppertal, wo die Arbeitslosenquote auf 7,5 beziehungsweise 9,6 Prozent zulegte. Bundesweit beträgt sie 5,7 Prozent.