Naturnah gärtnern

Artenvielfalt: Mit diesen sechs Schritten zum naturnahen Garten

Daniela Hoboer und Christoph Kalde vom Nabu zeigten wie man Nistkästen baut. Wer wollte, konnten mitbauen und den Kasten mit nach Hause nehmen.
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Daniela Hoboer und Christoph Kalde vom Nabu zeigten wie man Nistkästen baut. Wer wollte, konnten mitbauen und den Kasten mit nach Hause nehmen.

Wie wird ein Garten ökologisch wertvoll? Welche Pflanzen sind gut für die grüne Oase- und welche nicht? Mit unserem Ratgeber zum Naturgarten.

Von Jutta Schreiber-Lenz

Solingen. Die Arbeitsgruppe Energie, Klima, Umwelt und Natur hatte zu einer Gartenparty in die Gläserne Werkstatt eingeladen. „Naturnah gärtnern“ war das Thema, dem Expertinnen und Experten in Vorträgen und an Info-Ständen nachgingen. So waren zum Beispiel der Nabu Solingen und Anja Berger von der gleichnamigen Gartenschule vor Ort.

Was braucht ein Garten, um naturnah, also ökologisch wertvoll zu sein?

Er sollte möglichst verschiedene Lebensräume bieten wie Bäume, Sträucher, Wiese, Wasser, Steine und Staudenarten. Auch ein Bereich mit Totholz sollte Platz haben. Das alles, um somit möglichst vielen Tierarten wie Vögeln, Wildbienen, Insekten, aber auch Igeln oder Fröschen und Kröten Unterschlupf zu bieten.

Auch Reihenhausgärten können nach dieser Devise angelegt werden, wenngleich man natürlich nicht immer alles berücksichtigen kann.

Worauf muss man achten, wenn man noch zusätzlich Nistkästen aufhängen möchte?

Auf die Höhe, da sollten es mindestens zwei Meter über dem Boden sein, um Katzen abzuhalten. Und es sollte unter dem Einflugloch im Inneren genügend Platz sein, so dass das Nest tief liegt und zum Beispiel für Eichhörnchen oder Elstern nicht erreichbar ist.

Wichtig ist, dass für den Kasten unbehandeltes Holz verwendet wird, auch wenn die Lebensdauer einer solchen Nisthilfe dann eingeschränkt ist und nur ein paar Jahre beträgt.

Welche Pflanzen sind besonders bienenfreundlich und was geht unter diesem Gesichtspunkt eigentlich gar nicht?

Die überaus beliebte und im Frühling an jeder Ecke anzutreffende Forsythie ist für Bienen völlig wertlos. Dennoch muss man sich nicht zwingend davon trennen. Wer ihr leuchtendes Gelb im März oder April nicht entbehren möchte, pflanzt eben zusätzlich ein Angebot für Bienen, zum Beispiel Scheinhasel oder Kornelkirsche.

Ansonsten sind es in der Regel ungefüllte Sorten, die Sinn machen.

Woher weiß man bei der Gartenplanung , was im eigenen Garten gut gedeiht und was nicht?

Bevor man pflanzt, sollte man die Bodenbeschaffenheit und den pH-Wert kennen, das ist wichtig. Und dann den Standort berücksichtigen. Für eine vollsonnige Stelle braucht man andere Pflanzen als für schattige oder halbschattige.

Kann man die vorgefundene Bodenbeschaffenheit dauerhaft mit Dünger ändern?

Das wird schwierig. Zum Anlegen zum Beispiel eines Magerterrains, wo zuvor schwerer Lehmboden war, müsste man mit schwerem Gerät den Boden austauschen und lasterweise Sand und Kies herbeischaffen.

Besser ist es, sich Pflanzen auszusuchen, die zum bestehenden Boden passen. Sonne mögen zum Beispiel Waldastern, Indianernesseln oder Fette Henne, Schatten das kaukasische Vergissmeinnicht oder der Geißbart.

Wie kann man seinen Schottergarten wieder in einen lebendigen Garten verwandeln?

Das Wichtigste ist, das Vlies vollständig zu entfernen und die aufliegenden Steine abzutragen. Danach muss der Boden durch Fräsen oder – wenn man es mit der Hand macht – mit einer Grabegabel gelüftet und gelockert werden und Sand und/ oder Kompost untergearbeitet werden. Nur dann kann das Leben wieder zurückkehren – was es auch mit Macht tut.

Hintergrund

Naturnah: Der Begriff bedeutet Gestaltung und Pflege des Gartens mit der Natur und den ihr eigenen Gesetzen – nicht gegen sie. Keineswegs ist aber gemeint, alles wild durcheinander wuchern zu lassen. Man gibt jedoch der Natur Raum zur Entwicklung, ohne dabei auf gegebenenfalls notwendige, lenkende Eingriffe zu verzichten.

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