Prozess

Angeklagter Ohligser soll dauerhaft in die Psychiatrie

Das Landgericht in Wuppertal.
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Das Landgericht in Wuppertal.

Der Mann hat aus dem Dachgeschoss Flaschen auf Passanten geworfen. Weitere Taten kamen hinzu.

Von Dirk Lotze

Solingen. Ein 35 Jahre alter Mann muss sich vor dem Landgericht in Wuppertal verantworten. Ihm wird vorgeworfen, in Ohligs aus einer Dachgeschosswohnung Flaschen auf Passanten geworfen zu haben und in der Öffentlichkeit gewalttätig gewesen zu sein. Die Staatsanwaltschaft beantragt seine dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Klinik; er sei gemeingefährlich und bei den Taten im Wahn durch eine psychische Erkrankung schuldunfähig gewesen.

Der Staatsanwalt erläuterte zu Prozessbeginn: „Es sind weitere, erhebliche Straftaten von ihm zu erwarten.“ Der Beschuldigte lebt alleinstehend und ist gelernter Pfleger. Er befindet sich vorläufig für die Dauer der Verhandlung in einer geschlossenen Fachklinik.

Vor den Richtern bestätigte der Mann, dass er mit Flaschen geworfen habe – aber nicht, um jemanden zu treffen. Bei dem Geschehen vom frühen Morgen des 6. Mai 2022 habe er seinen Nachbarn „erschrecken“ wollen. Der habe gegenüber auf seinem Balkon gestanden: „Ich wollte, dass er merkt, dass er mir zu nahe tritt.“ Der Nachbar habe ihn mit dem Handy gefilmt. Er habe sein Fenster geschlossen und die Wohnung verlassen.

Angegriffene Frau habe herabwürdigend geguckt

Damit beschrieb der 35-Jährige lediglich einen Ausschnitt des Geschehens. Auf Nachfragen des Gerichtspsychiaters bestätigte er: Er war bereits aufgebracht, als er sich in seiner Wohnung entschloss, zum Fenster zu gehen. Der Nachbar sagte aus, er habe auf seinem Sofa gesessen. Er habe Lärm gehört und sei auf seinen Balkon gegangen, um nachzusehen. Auf der Straße standen Passanten. Ein Gast einer nahe gelegenen Gaststätte beschrieb, dass er rauchte, als die erste Flasche neben ihm einschlug. Durch Glück sei niemand verletzt worden. Er habe über sich Fetzen eines Wortgefechts gehört, das ihm zunehmend „schräg“ vorgekommen sei: „Man wusste nicht, worum es gehen sollte.“ Dann sei die Polizei gekommen. Der Nachbar erklärte, er kenne den Beschuldigten nicht. Er habe auch nicht gefilmt: „Das ging alles viel zu schnell.“ Danach habe er Angst vor dem Mann gehabt.

In dem Verfahren geht es zusätzlich um Gewalt gegen den Sohn seiner Vermieterin und um einen Übergriff außerhalb an einer Ampel: Einer ihm fremden Frau soll er absichtlich einen Ellenbogen ins Gesicht gestoßen haben. Der Mann bestätigte den Vorwurf; er tue ihm leid. Als möglichen Auslöser sehe er, dass sie „herabwürdigend geguckt“ habe. Zwei weitere Verhandlungstage sind vorgesehen.

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