Selbsthilfegruppe

Sie machen anderen Betroffenen Mut

Der Chor der Kehlkopfoperierten „Kekolo“ aus Siegen trat beim Frühlingstreffen der Selbsthilfegruppe auf. Für den Auftritt haben sie das Bergische Heimatlied einstudiert. Auch der Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Bergisch Land, Thomas Becks (3. v. r.), sang mit.
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Der Chor der Kehlkopfoperierten „Kekolo“ aus Siegen trat beim Frühlingstreffen der Selbsthilfegruppe auf. Für den Auftritt haben sie das Bergische Heimatlied einstudiert. Auch der Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Bergisch Land, Thomas Becks (3. v. r.), sang mit.

Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten Bergisch Land feierte Frühlingstreffen musikalisch.

Von Holger Hoeck

Solingen. In der Vergangenheit fanden die Treffen der Mitglieder der Selbsthilfegruppe (SHG) der Kehlkopfoperierten Bergisch Land in Restaurants statt. „Dieses Mal haben wir mit dem Industriemuseum aber bewusst eine besondere Örtlichkeit gewählt, die sich wie auch das Rahmenprogramm von vorhergehenden Zusammenkünften etwas abhebt, zumal Frühlingstreffen bei uns auch seltener stattfinden“, erklärt Patientenbetreuer Thomas Becks, der der SHG seit sieben Jahren vorsteht.

Neben Betroffenen und ihren Angehörigen waren auch Ärzte, Logopäden und Vertreter diverser Hilfsmittelfirmen eingeladen. „Die Ärzte mussten leider, auch bedingt durch die Ferien, absagen, aber wir freuen uns sehr über den Besuch der anderen Gäste.“ Zu diesen gehörte an diesem Abend auch „Kekolo“ aus Siegen, der einzige deutsche, aus kehlkopflosen Personen gebildete Chor.

Sprecherin Monika Schade freute sich über die willkommene Gelegenheit, einige Lieder aus dem rund 30 Songs umfassenden Repertoires mit ihren acht Mitstreitern darbieten zu dürfen. „Wir proben einmal die Woche und sind hier alle mit Herzblut dabei. Ziel unserer Auftritte ist es insbesondere, mit unserem Gesang anderen Betroffenen und neu Erkrankten Mut zu machen und natürlich allen Zuhörern Spaß zu vermitteln.“ Extra für den Auftritt hatte das in eigenen roten T-Shirts ausstaffierte Ensemble das Bergische Heimatlied einstudiert, was von den rund 30 Anwesenden mit dankbarem Applaus gewürdigt wurde.

Die Diagnose Kehlkopfkrebs ist für Betroffene niederschmetternd und wirft, gerade nach der operativen Teil- oder Komplettentfernung des Kehlkopfs, viele Fragen auf – etwa nach der Fortführung des Berufs, des Alltags oder der Gemeinschaft mit Familie und Freunden. Hier versuchen die ehrenamtlichen und selbst betroffenen Patientenbetreuer, zu unterstützen und ihnen mit Antworten auf dringende Fragen zu helfen.

„Aktuell sind wir vier Patientenbetreuer, die in vier Kliniken der Region tätig sind. Rund 15 bis 20 Gespräche führen wir hierbei pro Jahr auf Wunsch der Betroffenen durch“, sagt Thomas Becks. Der frühere Leiter des Stadtteilzentrums in Wuppertal-Heckinghausen wirkt selbst seit zehn Jahren als Ansprechpartner im Städtischen Klinikum Solingen. Zwei Jahre zuvor war er selbst am Kehlkopf operiert worden.

„Die Ärzte in den Kliniken der Region melden uns, wenn Neu-Betroffene dort behandelt wurden, und viele schätzen es später sehr, von einem selbst Betroffenen Tipps zu erhalten“, führt er aus und bedauert, dass ihm dieses Angebot seinerzeit nicht zur Verfügung stand.

Selbsthilfegruppe Kehlkopfoperierte

Treffen: Momentan gehören der Selbsthilfegruppe 25 Mitglieder an, die gerne zu monatlichen Treffen (jeden ersten Dienstag des Monats, 17 Uhr, im Raum 3 des Städtischen Klinikums Solingen) oder auch zu geselligen Abenden wie auch Ausflügen und Feiern zusammenkommen.

kehlkopfoperierte-bergisch-land.de

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