Bühne

Sein Klavierspiel ist wie Blitz und Donner

Alexander Krichel setzte einen begeisternden Schlussakkord unter die aktuelle Saison der Konzertreihe Junge Pianisten Elite.
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Alexander Krichel setzte einen begeisternden Schlussakkord unter die aktuelle Saison der Konzertreihe Junge Pianisten Elite.

Finale der Reihe Junge Pianisten Elite – Alexander Krichel begeisterte im Kunstmuseum.

Von Wolfgang Günther

In der Reihe Junge Pianisten Elite stellten sich in der aktuellen Saison wieder junge, aufstrebende Pianistinnen und Pianisten in fünf Konzerten im Kunstmuseum vor. Das Finale gestaltete am Sonntagabend der Pianist Alexander Krichel. Zwar gehört er immer noch zu der Garde der jungen Pianisten, aber sein virtuoses Können wurde mehrfach preisgekrönt und hat ihn schon zu Engagements auf die berühmten Konzertpodien in der Welt geführt. Schon zweimal konnte ihn Renate Höller, Organisatorin der Konzerte im Kunstmuseum verpflichten, sein dritter Auftritt am Sonntag war in puncto Virtuosität und vollendeter Beherrschung des Flügels nicht zu übertreffen.

Renate Höller freut sich über eine positive Bilanz der Saison. „Wir konnten großartige junge Künstler verpflichten, alle fünf Konzerte waren ausverkauft“, berichtet die Organisatorin. Bereits 1998 startete sie mit der Organisation von Kammerkonzerten im Kunstmuseum, im Jahr 2003 gingen die Konzerte mit jungen Künstlern der Klaviermusik an den Start. Renate Höller wird auch weiter die Konzerte im Kunstmuseum organisieren. „Es hat sich kein Nachfolger gefunden, und ich wollte das nicht sterben lassen, also mache ich einfach weiter“, sagte sie lakonisch. Sie hat sich viel mit der Klaviermusik verschiedener Perioden der Musikgeschichte beschäftigt, und ist gut vernetzt in der Künstlerszene.

Alexander Krichel begann sein Konzert mit Georg Friedrich Händels „Suite Nr. 1“. Schon gleich zu Beginn der Musik aus dem Barock beeindruckte der leichte, fast spielerische Anschlag des Pianisten, der in seiner Moderation auch viele Informationen über die Werke gab. Auch der Komponist Johannes Brahms kannte sich gut mit der Musik von Händel aus. Als Hauptwerk seiner Werke für Klavier gilt „Variationen und Fuge über ein Thema von Händel“. Brahms schlägt hier in seiner Musik nicht nur einen Bogen zum Barock, sondern auch zur Romantik. In den 25 Variationen lässt der Komponist dem Pianisten auch Raum für eigene Interpretationen, den Krichel auch gut zu nutzen wusste.

Eine besonders Beziehung zu Rachmaninow

Die Musik kommt mal tänzerisch, mal anmutig und plötzlich wieder aufbrausend daher, eine virtuose Aufgabe für den Pianisten, die Krichel mit Bravour meisterte. Der Pianist wurde bei seinem Studium an den Musikhochschulen in Hannover und London von berühmten russischen Klavierlehrern unterrichtet, daher kommt seine besondere Beziehung zur Musik des Komponisten Sergej Rachmaninow. Im Konzert erklangen die anspruchsvollen „9 Etüdes-Tableaux“, die Rachmaninow 1917 noch kurz vor der Flucht aus Russland dort fertig komponieren konnte. Diese Etüden sind eine Herausforderung für den Interpreten und das Publikum. Die weitgehend in der Tonart Moll stehenden, anspruchsvollen Tondichtungen erzeugen Bilder im Kopf, mal sind es Tanzmelodien, dann romantische, fast liebliche Weisen, und bei manchen heftigen Passagen muss es der Pianist auf dem Flügel auch gehörig blitzen und donnern lassen. Die Zuhörer äußerten ihre Begeisterung in Beifall, Bravorufen und stehendem Applaus. Als Zugabe gab es ein kleines, feines Stück Klaviermusik aus der Feder von Rachmaninow.

Hintergrund

Seit 25 Jahren organisiert Renate Höller ehrenamtlich die Konzerte im Kunstmuseum. Am Sonntagabend überreichte ihr die dortige Direktorin Gisela Elbracht-Iglhaut einen Blumenstrauß als Dank für ihren unermüdlichen Einsatz. Die Konzerte der Reihe Junge Pianisten Elite gehen in der nächsten Saison weiter. Den Auftakt gestaltet die Pianistin Elena

Fischer-Dieskau, eine Enkelin des deutschen Baritons Dietrich Fischer-Dieskau, am 24. September im Kunstmuseum.

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