Bildung
Schüler helfen, Konflikte zu lösen
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Die Gesamtschule Höhscheid nimmt an einem Projekt teil, das den Schulübergang erleichtern soll.
Von Anja Kriskofski
Lotte Kraus (10) hat bereits eine Situation erlebt, in der sie in einen Streit eingegriffen hat. „Ein Mädchen kam zu uns, weil sie geschlagen wurde. Wir haben das dann mit dem Jungen geklärt, und er hat sich entschuldigt“, erzählt Lotte. Die zehnjährige Schülerin der Gesamtschule Höhscheid ist einer von 16 „Buddys“. Seit den Herbstferien werden Schüler der fünften Klassen ausgebildet, damit sie Klassenkameraden bei Konflikten zur Seite stehen können.
Das Programm ist Teil des „Buddy“-Modellprojekts, an dem in Solingen insgesamt 13 Schulen teilnehmen. Ziel ist, Kindern den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule zu erleichtern.
„Buddys sind Streitschlichter“, erklärt Yeliz Ragusa. Die Schülerin wurde von ihrer Klasse für die Aufgabe ausgewählt. Einmal in der Woche trifft sie sich nun mit den anderen Buddys. Sie lernen, wie sie sich bei Konflikten verhalten, erarbeiten Aufsichtspläne und tauschen sich aus. Dabei haben sie viel Mitspracherecht. „Eine Schülerin hat vorgeschlagen, dass immer ein Junge und ein Mädchen zusammen Aufsicht führen. Das haben wir umgesetzt“, berichtet Dagmar Danne, Abteilungsleiterin für die Klassen 5 bis 7. Sie ist zusammen mit ihrer Kollegin Nicole Suminski für das Projekt an der Gesamtschule zuständig.
PROJEKT STUFENWECHSEL
TEILNEHMENDE SCHULEN
August-Dicke-Schule, Gesamtschule Höhscheid, Grundschule Meigen, Grundschule Klauberg, Alexander-Coppel-Gesamtschule, Theodor-Heuss-Realschule, Gymnasium Schwertstraße, Sekundarschule Solingen, Realschule Vogelsang, Grundschule Am Rosenkamp, Grundschule Gottlieb Heinrich Straße, Gymnasium Vogelsang, Friedrich Albert-Lange Schule.
Die Buddys helfen zum Beispiel bei der „Stop-Regel“. Diese kennen die meisten Schüler bereits aus der Grundschule. Das soll ihnen den Übergang erleichtern und Konflikte mit den neuen Mitschülern verhindern. Wer sich bedrängt oder angegriffen fühlt, soll sich mit einem klar ausgesprochenen „Stop“ wehren und den Streit ohne Gewalt lösen. „Wir Buddys unterstützen andere Schüler dabei“, erklärt Yaanusan Balasingam (11). Wenn sie ihre „Ausbildung“ beendet haben, dürfen die Buddys auch Nachdenkzettel verteilen: Den müssen Schüler ausfüllen, wenn sie die „Stop-Regel“ nicht beachten.
Von den Ergebnissen des Pilotprojekts sollen alle Schulen profitieren
Die Anregung haben die Projektlehrerinnen von den Treffen mit den anderen Schulen mitgebracht. „Solingen ist eine von fünf Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die an dem bundesweiten Projekt ,Stufenwechsel – Übergang von der Grund- in die weiterführende Schule’ teilnehmen“, sagt Stadtsprecherin Stefanie Mergehenn. Die Vertreter von vier Grundschulen und neun weiterführenden Schulen erarbeiten Projekte, die Kindern beim Schulübergang helfen sollen. Von den Ergebnissen sollen alle Schulen profitieren.