Konzert
Schuberts Vielseitigkeit macht das Zuhören immer spannend
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Bergische Symphoniker spielten 2. Kammerkonzert in einer außergewöhnlichen Besetzung.
Von Sven Karasch
Solingen. Beim 2. Kammerkonzert der Bergischen Symphoniker griff am Sonntag ein relativ großes Ensemble zu den Instrumenten. Acht Musikerinnen und Musiker spielten Franz Schuberts „Oktett in F-Dur, D 803“. Rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörer freuten sich im Meistermann-Saal des Kunstmuseums auf einen kurzweiligen Konzertabend.
Der österreichische Komponist Franz Schubert hatte das Werk 1824 geschrieben und uraufgeführt. Eine Besonderheit fiel sofort ins Auge – noch bevor der erste Ton erklang. Das Ensemble bestand aus fünf Streichern und drei Blasinstrumenten: Drei Violinen (Julia Brockmann, Rina Yamada, Johanna Seffen), Violoncello (Peter Schneider), Kontrabass (Rayle Bligh), Klarinette (Marlies Klumpenaar), Fagott (David Leschowski) und Horn (Caroline Kabuß).
Durch diese außergewöhnliche Besetzung gelang ein besonders facettenreiches Zusammenspiel der Instrumente mit komplexen Strukturen und Themen. Darüber hinaus trugen die Einteilung in fünf Sätze und ein Finale sowie die Spiellänge von einer Stunde dazu bei, dass Schubert ein Kammermusikwerk mit Symphonie-Charakter erschuf. Die Vielseitigkeit des Werkes war es, was das Zuhören immer wieder spannend machte.
Der erste Satz „Adagio – Allegro“ war getragen von einer sehr lebhaften Eröffnung. Anschließend standen besonders am Anfang des zweiten Satzes „Adagio“ eher eine getragene Stimmung und der Dialog zwischen Violine und Klarinette im Vordergrund. Darauf folgten wiederum im „Scherzo. Allegro Vivace“ sehr verspielte Melodien und tänzerische Rhythmen.
Variationen unterstrichen den Facettenreichtum
Die „Variationen“ im folgenden Satz unterstrichen noch einmal den Facettenreichtum der Gesamtkomposition. Mal standen die Violinen im Vordergrund, ein anderes Mal lösten sie die Melodie-Führung der Bläser regelmäßig auf. An anderen Stellen gaben die gezupften tiefen Töne des Kontrabasses und des Violoncellos den Rhythmus für die anderen Instrumente vor.
Der finale Satz stellte noch einmal einen Höhepunkt dar. Gemeinsame Melodien wogten zwischen den Streichern und den Bläsern hin und her und rhythmische Themen tauchten an verschiedenen Stellen immer wieder auf. Nach dem fulminanten Finale erhoben sich die Zuhörer für die Künstlerinnen und Künstlern von ihren Plätzen und spendeten ihnen einen langen Beifall. An den zufriedenen Gesichtern auf der Bühne und im Publikum konnte man ablesen, dass es für alle Beteiligten ein schöner Konzertabend gewesen war.
Nächste Termine: Wer Lust bekommen hat, Franz Schuberts Oktett mit den Bergischen Symphonikern selbst zu erleben, hat am Sonntag, 5. März, 11 Uhr, im Teo Otto Theater Remscheid die Chance dazu. Das 3. Kammerkonzert mit Werken von Claude Bolling und Leonard Bernstein findet am Sonntag, 7. Mai um 11 Uhr, in Remscheid und am Sonntag, 14. Mai, 18 Uhr, in Solingen statt.